In der letzten Sitzung des Kreistages vor der Sommerpause am 13. Juni war es zu einem Schlagabtausch zwischen Landrat Mario Löhr und dem CDU-Kreistagsmitglied Hubert Hüppe gekommen.
Hüppe lässt der mehrmaligen Rede und Gegenrede um das Thema Inklusion im Plenum nun eine Anfrage per E-Mail an Löhr folgen, die er auch dieser Redaktion zukommen ließ. In seinen Ausführungen habe er, Löhr, ihm, so Hüppe, „öffentlich unterstellt, ich würde mich für den ,Inklusionspapst‘ halten und hätte mich gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kreises ,nicht korrekt‘ verhalten“.
Als Belege hierfür habe Löhr „Mails und sonstige Sachen“ angeführt. Der Landrat hatte sich geäußert, nachdem Hüppe sich nach seiner seit dem 5. April nicht beantworteten Anfrage zum Thema „Inklusive Bildung, Ausbildung und Jugendhilfe im Kreis Unna“ erkundigt hatte.
Wörtlich hatte Löhr gesagt, er finde es „nicht korrekt gegenüber meinen Leuten“, wie Hüppe die Inklusionsarbeit des Kreises darstelle, aber keine Details genannt.
Löhr soll Hüppe „Belege“ zukommen lassen
Hüppe hatte die Erinnerung an seine Anfrage zuvor mit der lakonischen Bemerkung garniert, dass es sich um „einfache Fragen“ gehandelt habe und Löhr damit offenbar provoziert.
Der Landrat hatte allerdings die Kritik an der Verzögerung angenommen, auf Personalengpässe hingewiesen und baldige Antwort zugesagt.
Hüppe lässt wiederum nicht locker, weil er sich offenbar in ein schlechtes Licht gerückt sieht. „Ich habe zwischenzeitlich alle meine E-Mails, Pressemitteilungen und Social-Media-Beiträge nochmal überprüft“, schreibt Hüppe an Löhr.
Aus seiner Sicht habe er niemanden aus der Verwaltung „unkorrekt“ behandelt, „was mir auch völlig fern läge“, wie er ergänzt.
Löhr habe in der Sitzung angeboten, entsprechende schriftliche Äußerungen Hüppes bei Bedarf vorzulegen. Er komme auf dieses Angebot nun zurück, so Hüppe, der darum bittet, „mir diese Belege in den nächsten Tagen zukommen zu lassen, damit in der Öffentlichkeit kein falscher Eindruck entsteht“.