Immer mehr Menschen sind einsam. Immer mehr Menschen finden aus den unterschiedlichsten Gründen keine Kontakte. Einsamkeit wird von Fachleuten sogar mit einer Epidemie verglichen. Denn Einsamkeit macht auch krank.
Rolf von Lünen (SPD) von der AG60+ hat etwas gegen Einsamkeit. Und er hat etwas vor gegen Einsamkeit. Er sagt: „Es gibt Angebote in Schwerte gegen Einsamkeit. Doch die kennt kaum jemand.“ Deshalb wünscht er sich ein neues Angebot, eines mit niedriger Hemmschwelle für die Betroffenen und eines, das jeder kennt.
Idee aus Fröndenberg
Fündig geworden ist er in Fröndenberg. Am Montag (14.8.) führte er zehn Mitglieder der AG60+ dorthin: „Die waren begeistert“, sagt er. Und ein Plan beginnt, in ihm zu reifen: die Idee, die es in Fröndenberg seit Jahrzehnten gibt, auch in Schwerte umzusetzen.
Dabei handelt es sich um das Allee-Café. Das Allee-Café war zuerst angeschlossen an eine städtische Begegnungsstätte. Seit 2015 befindet es sich im Ortszentrum. „Dort ist es immer voll, jeder Platz ist belegt“, berichtet Rolf von Lünen.
Direkt im Zentrum
Er sieht den Erfolg des Allee-Cafés in mehreren Faktoren begründet: „Es ist gemütlich eingerichtet, die Preise sind sehr niedrig und es befindet sich direkt im Zentrum“, sagt Rolf von Lünen.
Die niedrigen Preise werden durch die Trägerschaft der Stadt Fröndenberg ermöglicht. So werden die Kosten für die Miete und das Gehalt einer Festangestellten gedeckt. Weitere Mitarbeiter sind Ehrenamtler. Eine erste Recherche seinerseits habe ergeben, dass das Allee-Café wegen seiner hohen Gästezahlen aber auch gute Einnahmen verbuche.

Rolf von Lünens Gedankengang ist folgender: Es gibt mehrere Leerstände in der Schwerter City, in denen man ein ähnliches Café für einsame Seniorinnen und Senioren und Menschen, die Bürgergeld beziehen, einrichten könnte.
Das wäre in seiner Perspektive auch keine Konkurrenz zu den etablierten Cafés in Schwerte, denn die Zielgruppe würde ein „normales Café“ ja kaum besuchen. In ein zweites Allee-Café aber könnte man niederschwellig kommen, neue Bekanntschaften machen, sich vielleicht mit anderen verabreden, meint Rolf von Lünen.
Erste Gespräche
Und deshalb habe der altgediente SPD-Mann bereits Gespräche mit städtischen Entscheidern und möglichen Trägern einer solchen Einrichtung geführt. Die Ergebnisse seien vielversprechend, mehr will er aber nicht sagen. Nicht, bevor diese Idee als politischer Antrag in Form gebracht wurde und es vielleicht eine Mehrheit dafür gibt. Das wird laut Rolf von Lünen mit Sicherheit nicht vor 2025 geschehen.
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