Nach rund zehn Minuten war es endlich vollbracht: Schwertes Bürgermeister Dimitrios Axourgos hatte unter den interessierten Blicken zahlreicher Besucherinnen und Besucher und VfL-Legende Wolfgang Kleff den symbolisch letzten Nagel eingeschlagen und damit den Höhepunkt des Richtfestes am Vereinsheim der neuen Sportarena in Wandhofen vollzogen. Der schön dekorierte Richtkranz baumelte unterdessen – angebracht an einem Kran – langsam hin und her.
Schmunzelnd schritt Axourgos daraufhin zurück zu den Feierlichkeiten und gab zu, dass das anstrengende Einschlagen des Nagels wohl eine der körperlich herausforderndsten Aufgaben in seiner Amtszeit als Bürgermeister in Schwerte gewesen war. Das Publikum würdigte dies dafür mit einem umso herzlicheren Applaus. Die beiden Zimmerer, Leonhardt Baumeister und Jan Harking von der Firma Haveloh, die die Zeremonie mit dem traditionellen Richtspruch begleiteten, attestierten Axourgos unterdessen eine solide Leistung am Hammer.
Die Stadt Schwerte hatte für Dienstagnachmittag (23.4.) auf die Großbaustelle im Gewerbegebiet in Wandhofen zum Richtfest des Vereinsheims eingeladen – dort entsteht aktuell die neue sportliche Heimat für den Fusionsverein VfL Schwerte 1911 und die Beachvolleyballerinnen und Beachvolleyballer des VV Schwerte. Direkt neben den Schienen entwickelt sich Schritt für Schritt Schwertes modernstes Sportzentrum für bislang etwas mehr als 8,9 Millionen Euro.
„In einem halben Jahr wieder hier“
Zu Beginn der Veranstaltung, weit vor dem Einschlagen des Nagels, hatte Bürgermeister Axourgos zunächst „ein großes Dankeschön an die Ehrenamtlichen aus den Vereinen VfL Schwerte und TuS Wandhofen, VV Schwerte und an alle ausführenden Firmen und Architekten“ gerichtet. „Ich gehe davon aus, dass wir uns in einem halben Jahr wieder hier sehen, um die Sportanlage in Beschlag nehmen zu können und sportlich aktiv zu werden“, erklärte Axourgos.

Wichtig war ihm jedoch auch zu betonen, dass die neue, moderne Sportarena in Wandhofen nicht nur ein reines Sportprojekt sei, also ein wichtiger Baustein für die sportbegeisterte Stadt Schwerte, sondern sie auch eine städtebauliche Entwicklung am Schützenhof ermögliche. „Zwei Vereine geben ihre Heimat auf, um dort Wohnraum zu ermöglichen.“
„Historisches Datum“
Ein „historisches Datum“ nannte unterdessen Bernd Arnhold, Vorstandssprecher beim VfL Schwerte 1911, den Dienstag, den Tag des Richtfestes. Im Rahmen unseres Livestreams (zu sehen auf rn.de/schwerte) gab Arnhold einen Einblick in seine Gefühlswelt und erklärte, was der Bau der neuen Sportarena für ihn persönlich bedeutet.
„Man muss ganz klar sagen, dass es ein lachendes und ein weinendes Auge ist“, betonte Arnhold mit Blick auf die alte, traditionsreiche Spielstätte am Schützenhof. „Wir müssen auch klar sagen: Wir geben einen Standort am Schützenhof auf, der eine über 100-jährige Tradition hat und wo auch schon ein gewisses Fundament und eine Möglichkeit der Präsentation des Fußballs möglich war, aber alles mit dem Charme der 70er- und 80er-Jahre.“
Das Richtfest im Video:
Nichtsdestotrotz hätte der Fusionsverein VfL Schwerte 1911, der aus den beiden Clubs VfL Schwerte und TuS Wandhofen entstanden ist, mit dem Stadion eine Möglichkeit, „sich ganz neu zu positionieren“. Der Vorstandssprecher hofft, dass die neue Spielstätte auch einen Schwung für die Zukunft bringt.
„Mit diesen Möglichkeiten hier im Stadion ist die Chance gegeben, auch Spieler zu verpflichten, die die Qualität dieses Standorts bewerten können. Und dann könnte man auch durchaus von höherklassigen Möglichkeiten reden.“ Denn: Der Verein sei nicht nur ein Breitensportverein, sondern habe mit der 1. Mannschaft auch eine „Leistungsebene“.
Sportfest zur Eröffnung
Die neue Sportarena in Wandhofen biete laut Arnhold Platz für rund 1200 Zuschauer. Bespielbar sein soll die Anlage im Herbst dieses Jahres, voraussichtlich ab Oktober. Für die Eröffnung kündigt Bernd Arnhold ein großes Sportfest für die ganze Stadt Schwerte an.
„Der Gedanke ist, dass wir ein Eröffnungsspiel gegen einen Kader aus den anderen Schwerter Teams vornehmen, also gegen eine sogenannte Stadtauswahl spielen.“ Bis dahin werden die Arbeiten an der neuen Sportarena weitergehen, um dann im Herbst den nächsten „Meilenstein“, von dem allgemein die Rede war, zu feiern.