Die Stadt Schwerte verwaltet insgesamt 264,26 Hektar Wald, um die sich Revierförster Nils Johannsen kümmert. Davon würden rund 219,52 Hektar als wirtschaftlich genutzter Erholungswald bewirtschaftet, so Johannsen. 17,46 Hektar seien „wilde Entwicklungsgebiete“, in denen keine Holzernte mehr stattfinde. Weitere 27,2 Hektar Mischholzbodenfläche umfassen beispielsweise Holzlagerplätze und Gewässer.
Im Schwerter Wald dominieren laut Nils Johannsen Buchen und Eichen. Insgesamt seien dort derzeit etwa 86 Prozent Laub- und 14 Prozent Nadelhölzer zu finden. Im jüngsten Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität (1.4.) hat der Revierförster nun erklärt, warum ein Mischwald für die Zukunft immer wichtiger wird. In dem von ihm vorgestellten Wirtschaftsplan für den Schwerter Wald sind zudem alle forstwirtschaftlichen Maßnahmen aufgelistet, die in diesem Jahr in der Ruhrstadt umgesetzt werden sollen.

Ebberg und Freischütz
In Zusammenarbeit mit dem Baubetriebshof sind demnach acht Maßnahmen geplant, die sich auf die Flächen am Ebberg und Freischütz konzentrieren.
Auf der Schwerter Heide, angrenzend an den Aplerbecker Wald, soll beispielsweise ein Bockgatter errichtet werden. „Damit werden junge Eichen vor Wildtieren geschützt und können ungestört weiterwachsen.“ Die Eiche gelte als „typischer Zukunftsbaum“, da sie gut mit der Trockenheit umgehen könne. Auch am Ebberg sollen junge Eichen weiter gepflegt werden, indem alte, qualitativ minderwertige Bäume entfernt werden, um Licht für die Nachwuchsbäume zu schaffen.
Bereits abgeschlossen sei die Fällung von fünf großen Eichen, die von Käfern befallen gewesen seien, so Johannsen. Ein Teil des Holzes sei an die Schreiner der Stadt Schwerte gegangen, der andere Teil sei verkauft worden. „Es gibt immer wieder Bäume, die teilweise absterben und dann gefällt werden müssen“, sagt Nils Johannsen. Zur Verkehrssicherung würden regelmäßig abgestorbene Bäume entfernt. 2024 habe dazu eine Prüfung durch einen Baumkontrolleur stattgefunden.
Mischbaumarten erhalten
Am Ebberg werde eine Erstdurchforstung eines Rotbuchenbestands durchgeführt. Das bedeutet, dass einige Bäume gefällt werden, um den Bestand zu stabilisieren und Mischbaumarten zu erhalten. „Schwerte ist ein reiner Buchenstandort“, erklärt Nils Johannsen. „Wenn wir Förster nicht unsere Arbeit machen würden, würde sich die Buche immer weiter ausbreiten. Doch was passiert, wenn es zu einer Buchenkalamität (Schädigung der Buche, die durch Klimawandel, Schädlinge oder Krankheiten verursacht werden kann, Anm. d. Red.) kommt?“
Am Naturfreundehaus würden indes abgestorbene Bäume entfernt, um eine ähnliche Situation wie auf der gegenüberliegenden Seite zu vermeiden, wo viele Fichten umgestürzt sind und von Brombeeren überwuchert werden. „Wir müssen uns breiter aufstellen und den Mischwald fördern, mit alten und jungen Bäumen“, betont Nils Johannsen. So soll der Schwerter Wald langfristig stabil und klimaresilient (Fähigkeit von Gesellschaften und Ökosystemen, die Folgen des Klimawandels zu bewältigen, Anm. d. Red.) bleiben.