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Rektor über Masken im Unterricht: „Wenn der Popo keinen Kontakt hat“
Masken im Unterricht
Die Maskenpflicht für Schüler im Unterricht ist seit dem 1. September aufgehoben. Aber was ist mit den Lehrern? Wir haben an Schwertes Schulen nachgefragt und Interessantes erfahren.
Die Maskenpflicht in Schulen ist beendet. Seit Dienstag, 1. September, können Schüler wieder durchatmen im Unterricht - aber nicht zu viel, sonst wirbeln die Aerosole herum. Mussten Lehrer eigentlich auch eine Maske im Unterricht tragen? Oder müssen sie es sogar immer noch?
Es wird über kaum etwas so viel diskutiert, wie über die Notwendigkeit einer Maskenpflicht, vor allem in Schulen. Nordrhein-Westfalen war das einzige Bundesland, in dem Schüler während des Unterrichts Mund-Nasen-Schutze tragen mussten. Das ist nun auch vorbei.
Maske zwischen den Stuhlreihen
Nun ist die Pflicht zumindest im Unterricht Vergangenheit. Aber was heißt das nun genau? Vor allem Lehrer gehören nicht selten schon aufgrund des höheren Alters zur Risikogruppe. An der Albert-Schweizer-Grundschule in Schwerte gibt es für Lehrer keine einheitliche Regelung. Das heißt, sie können selbst entscheiden, ob sie die Masken trotzdem tragen.
„Es gibt keine Verpflichtung einen Schutz zu tragen im Unterricht“, sagt Schulleiter Dirk Schnitzler. Das gelte sowohl für Schüler als auch für Lehrer. Zumindest so lange der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werde.

Dirk Schnitzler spricht über die Befreiung der Maskenpflicht im Unterricht. © Manuela Schwerte
Lehrer mussten und müssen noch immer keinen Mund-Nase-Schutz tragen, wenn sie vorne stehen. „Gehen sie durch die Stuhlreihen und können somit den Mindestabstand nicht einhalten, müssen sie aber eine Maske tragen“, sagt Dirk Schnitzler.
Mit Winterjacke im Lehrerzimmer
Auf dem Schulhof und auf den Fluren gilt eine generelle Maskenpflicht, für alle. Lehrer müssen auch am Kopierer, auf den Gängen und im Lehrerzimmer einen Schutz tragen. Aber: „Nur wenn sie stehen.“ Denn im Lehrerzimmer sind die Stühle mit einem Sicherheitsabstand von 1,5 Meter aufgestellt. Außerdem werde „ordentlich gelüftet“. „Dadurch werden erkältungstechnische Ausfälle kommen“, da ist sich Dirk Schnitzler sicher. Einige Lehrer hätten bereits in Winterjacken im Lehrerzimmer gesessen.
Generell gelte aber sowohl für Lehrer als auch für Schüler: „Wenn der Popo keinen Kontakt hat, dann Maske“, so der Schulleiter. Damit ist gemeint, wer sitzt, der darf sie abnehmen, sonst nicht. So erkläre Dirk Schnitzler es zumindest seinen Schülern.
Werden die Maßnahmen auch privat so umgesetzt?
Insgesamt geben sich an der Albert-Schweizer-Grundschule alle die größte Mühe, die Corona-Maßnahmen umzusetzen. Aber Dirk Schnitzler wagt es zu bezweifeln, dass nachmittags privat auch noch so sehr darauf geachtet wird: „Das muss man mal kritisch hinterfragen, ob auf Spielplätzen und bei Treffen mit Freunden die Maßnahmen auch weiter umgesetzt werden.“

Schulleiter Heiko Klanke vom Friedrich-Bährens-Gymnasium sagt, dass die meisten Lehrer mit gutem Beispiel voran gehen. © Manuela Schwerte
Am Friedrich-Bährens-Gymnasium in Schwerte „gehen die Lehrer größtenteils mit gutem Beispiel voran“, sagt Schulleiter Heiko Klanke. Für Lehrer habe sich eigentlich nichts geändert, sie durften auch vor der Aufhebung der Maskenpflicht im Unterricht ohne Mund-Nasen-Schutz unterrichten. „Allerdings auch nur unter Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Meter“, betont Klanke.
Trotz der Aufhebung der Maskenpflicht für Schüler im Unterricht tragen die meisten Schüler am Friedrich-Bährens-Gymnasium „freiwillig weiterhin eine Maske im Unterricht“, sagt Heiko Klanke.
Laura Schulz-Gahmen, aus Werne, ist Redakteurin bei Lensing Media. Vorher hat sie in Soest Agrarwirtschaft studiert, sich aber aufgrund ihrer Freude am Schreiben für eine Laufbahn im Journalismus entschieden. Ihr Lieblingsthema ist und bleibt natürlich: Landwirtschaft.
