Am Sonntag (15.5.) feierte das Ergster Freibad die Saisoneröffnung.

Am Sonntag (15.5.) feierte das Ergster Freibad die Saisoneröffnung. © Hilmar Schmitt

Reichlich Sonne beim Anbaden im Elsebad – und die ein oder andere Ankündigung

rnSaisonstart

Anbaden im Elsebad bei bestem Wetter war angesagt – da konnte man die Corona-Zeit und das Hochwasser des letzten Jahres fast vergessen. Das Elsebad-Team hat allerhand auf die Beine gestellt.

Schwerte

, 16.05.2022, 19:22 Uhr / Lesedauer: 3 min

Da ging es am Sonntag im Ergster Freibad hoch her: Das Elsebad-Team hatte zur Saisoneröffnung gerufen und mehr als 2.000 Besucher waren gekommen – Dieter Böhmer zählte akribisch mit. Nicht nur das Wetter spielte mit: Das ehrenamtlich arbeitende Team um Thomas Wild, Vorsitzender des Fördervereins, hatte in der vergangenen Zeit ganze Arbeit geleistet und stellte den „Totalschaden“ des Vorjahres-Hochwassers absolut in den Hintergrund.

Blitzeblank hergerichtet waren das 50 Meter lange Schwimmbecken mit Sprunganlage und Wasserrutsche sowie die rund vier Hektar große Liegewiese. Und das alles ohne Corona-Masken-Auflage bei Temperaturen um die 24 Grad – im Wasser und auch außerhalb des Wassers. Genießen und relaxen inklusive.

Egal ob Kicker, Schaukel oder Hüpfburg: Auch für Vergnügen außerhalb des Wassers war am Sonntag gesorgt.

Egal ob Kicker, Schaukel oder Hüpfburg: Auch für Vergnügen außerhalb des Wassers war am Sonntag gesorgt. © Hilmar Schmitt

Nur das Kinderbecken hatte es zum Anbaden nicht geschafft: Probleme mit der Wasserzirkulation erfordern eine größere Wasserzuleitung und neue Einleitungsdüsen im Becken – „Hygiene steht nun mal absolut im Vordergrund“, sagte Thomas Wild zur aktuellen Baustelle: „Zu Beginn der Sommerferien sollen die Arbeiten abgeschlossen sein“, und dann kann das Becken mit der nagelneuen roten Rutsche von den Kindern endlich in Betrieb genommen werden – das sind doch einigermaßen gute Aussichten.

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Überhaupt erforderte der Hochwasserschaden den ganz besonderen Einsatz aller Beteiligten. „Viel Arbeit steckt in der Renovierung und Schadensbeseitigung“, sagte Bademeister Mohammad Ansari: „Die Pumpenanlagen und technischen Einrichtungen mussten erneuert werden. Alles stand unter Wasser, war total verschmutzt und verschlammt.“ Ein weiterer Gebrauch war zumeist nicht möglich.

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Das bestätigten auch Tobias Gerling und Marcel Mitze von der DLRG-Ortsgruppe Ergste-Villigst-Hennen, die im Elsebad ihre „Heimat“ hat und an Wochenenden und Feiertagen ehrenamtlich den Wachdienst im Elsebad unterstützt: „Unsere Fahrzeug- und Lagerhalle für Großgeräte stand bis zur Türklinkenhöhe unter Wasser. Mit viel Eigenleistung und Spenden konnten wir die Renovierung durchführen und die Geräte mit Totalschaden ersetzen – mit dabei auch ein neues DLRG-Raft, ein speziell ausgeführtes Schlauchboot.“

Marcel Mitze (l.) und Tobias Gerling (r.) von der DLRG Ortsgruppe Ergste-Villigst-Hennen

Marcel Mitze (l.) und Tobias Gerling (r.) von der DLRG Ortsgruppe Ergste-Villigst-Hennen © Hilmar Schmitt

Wasserscheuer Pfarrer

Eröffnet wurde der Anbade-Tag traditionell mit einem Gottesdienst. So konnte Stadtkirchenpfarrer Tom Damm rund 70 Gottesdienstbesucher unter freiem Himmel begrüßen. In gekonnt lockerer und ansprechender Form fand Tom Damm immer eine Verbindung zum Medium Wasser. „Es wurde eigentlich der Falsche eingeladen“, sagte Pfarrer Damm mit einem Augenzwinkern: „Ich selbst bin wasserscheuer Ostfriese.“

Instrumental begleitete der Posaunenchor des CVJM unter der Leitung von Fritz Brenne den Gottesdienst, der sich nach Gottesdienst-Abschluss über Beifall und Zugabe-Rufe freuen konnte.

Und dann war da noch Willi, eine Fahrrad-Rikscha mit Elektrounterstützung: Matthes Holtmann stellte das Fahrgerät vor, das älteren Menschen das Mitfahren im Bereich der Stadt Schwerte ermöglicht. „Willi und seine Rikscha-Schwester Grete suchen noch Piloten zum Treten und Lenken“, forderte Matthes Holtmann zum aktiven Mitmachen auf: „Willi und Grete warten auf Einsatz.“

Else Lemmes, Gründungsmitglied des Fördervereins, wurde von Matthes Holtmann mit der Rikscha "Willi" durch das Elsebad gefahren.

Else Lemmes, Gründungsmitglied des Fördervereins, wurde von Matthes Holtmann mit der Rikscha "Willi" durch das Elsebad gefahren. © Thomas Wild

Ein umfangreiches Programm hatte das Elsebad-Organisationsteam im Vorfeld auf die Beine gestellt: Neben den Spielgeräten auf dem Gelände und den lukullischen Leckereien am Elsebad-Boulevard, dem Kiosk und an der Kuchen-Theke kamen auch die kulturellen Darbietungen nicht zu kurz, etwa der Auftritt des Chores „Chorlorado“ unter der Leitung von Melanie Heine mit passenden Songs wie „Lass mich dein Badewasser schlürfen“ – reichlich Beifall war garantiert. Nicht nur die jüngere Generation begeisterte das Hip-Hop-Duo Loïc und Kyngsid.

Der Chor Chorlorado unter der Leitung von Melanie Heine sorgte für die weitere musikalische Begleitung des Gottesdienstes.

Der Chor Chorlorado unter der Leitung von Melanie Heine sorgte für die weitere musikalische Begleitung des Gottesdienstes. © Hilmar Schmitt

Und dann gab es auch noch die mittelalterliche Modenschau vom historischen Spieledorf Argeste, das auf dem Gelände des Elsebades angesiedelt ist. Die leider durch einen Brand vernichteten Kostüme der „Dorfbewohner“ wurden in aufwendiger Arbeit und mit Spendenunterstützung ersetzt – das Ergebnis konnte sich sehen lassen und wurde gekonnt präsentiert.

Wasserspielplatz in Nähe des Kinderbeckens

Zufrieden mit dem Tag zeigte sich auch Thomas Wild: „Das Elsebad ist eben mehr als nur Schwimmen“ und wagte auch einen Blick in die Zukunft und auf die weiteren Planungen. „Im Vordergrund steht der Hochwasserschutz – eine bereits lang gehegte Maßnahme, die aufgrund der gemachten Erfahrungen unbedingt angegangen werden soll.“

Und auch über den Einsatz von Photovoltaik machen sich die Planer vom Elsebad-Team Gedanken: „Der Klimaschutz steht hierbei im Mittelpunkt.“ An die jungen Besucher des Elsebades wird ebenfalls gedacht: „Bis zum Beginn der nächsten Badesaison wollen wir einen Wasserspielplatz in Nähe des Kinderbeckens errichten“, versprach Thomas Wild.