Der Schwerter Rainer Schmidt war während des Kalten Krieges Bankettleiter im deutschen Außenministerium. Was er damals erlebte, inspirierte ihn jetzt zu einem dreiteiligen Polit-Thriller.
Was man aus den Geschichten, die im Hause des ehemaligen Außenministers Hans Dietrich Genscher passierten, machen kann, hat nun Rainer Schmidt gezeigt. Der Hobbyschriftsteller arbeitete in den 70er- und 80er-Jahren während des Kalten Krieges für den FDP-Politiker. Diese Erlebnisse verarbeitete er jetzt in einem Agententhriller.
Drei Jahre schrieb Schmidt an dem ersten Teil der Trilogie, in der er in die Rolle des Geheimagenten Michael Benton schlüpft. Der ist im Thriller „Die Toten des Tiefen Staates“ eine Mischung aus James Bond und Jason Bourne und hetzt dabei quer durch Europa. Zunächst im Auftrag des deutschen Staates. Aber er fällt in Ungnade und muss sich und das Leben seiner Nächsten schützen.
Vom Koch zum Bankettleiter
Eigentlich ist Schmidt gelernter Koch – das ist auch der Grund, wie er an die Stelle im Bonner Außenministerium unter Hans Dietrich Genscher gelangte. Als Mitarbeiter für die Deutsche Parlamentarische Gesellschaft war er zuerst Bankettleiter im parlamentarischen Umfeld.

Rainer Schmidt schüttelt dem jordanischen König Hussein I. die Hand. © Schmidt

Rainer Schmidt und Michail Gorbatschow. © Schmidt
Mentor bei der Spezialeinheit
Michael Benton, der Protagonist, trifft seinen Mentor, den GSG9-Ausbilder Wegmann, durch Zufall auf einer Gartenparty. Genauso ist es Schmidt auch ergangen. Auf dieser Party wird er eingeladen, den Schießübungsplatz der Spezialeinheit zu besichtigen. Es stellt sich heraus, dass Schmidt ein Talent dafür hat, Kimme und Korn zu justieren – und ins Schwarze zu treffen. Anders als sein Protagonist Benton wird der Bankettleiter Schmidt aber nicht vom deutschen Staat als Untergrundagent angeheuert.
Politischer Mord
Als Handlanger der deutschen Politik eliminiert Benton nicht nur Drogenbosse, sondern er bekommt auch den Auftrag für einen innerdeutschen politischen Mord. Als er sich weigert, wird er zum Freiwild und muss sich über Schottland und das Baskenland seine Freiheit zurückerkämpfen. Dabei hilft ihm seine ehemalige Gefährtin.

Rainer Schmidt (l.) prostet sich mit Außenminister Hans Dietrich Genscher zu. © Schmidt
„Der zweite Teil der Trilogie soll in einem Jahr erscheinen“, gibt Schmidt, angesprochen auf die dreijährige Schaffensperiode für den ersten Teil, noch schnell an. „Die Toten des Tiefen Staates“, der Debüt-Thriller von Rainer Schmidt, ist aber schon jetzt überall im Handel erhältlich.