Hatten die Arbeiter womöglich irrtümlich die falsche Farbe mitgebracht? Etwas verwirrt beobachteten Kunden und Mitarbeiter des Gartencenters Augsburg, was auf der Hörder Straße direkt vor ihrem Parkplatz geschah. Eigentlich sollte dort zum Abschluss des B236-Ausbaus längst die fehlende Fahrbahnmarkierung erfolgen.
Doch statt der erwarteten weißen Linien wurden jetzt erneut gelbe Trennlinien aufgebracht, wie sie in deutschen Baustellenbereichen als Provisorien üblich sind. Also immer noch kein Ende der seit Jahren laufenden Maßnahme in Sicht? Sollte erst einmal getestet werden, ob sich die neue Spurführung in dem Bereich bewährt?
Es ist eine Vorsichtsmaßnahme
Mitnichten. Simone Döll, Sprecherin der beim B236-Ausbau federführenden Deges (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH), kann am Telefon alle Sorgen zerstreuen. „Die gelbe Markierung ist eine reine Vorsichtsmaßnahme“, sagt sie auf Nachfrage.
Das sei wegen der „Gemengelage“ in diesem Bereich der Hörder Straße geschehen. Dort müssen sich die Autofahrer in einer Vielzahl von Fahrspuren orientieren, die sich zur Autobahnauffahrt in Richtung Köln, für den Geradeausverkehr nach Schwerte und in die Wendespur für die Rückfahrt in Richtung Dortmund verzweigen.
Markierung kommt nächste Woche
Ein langes Leben haben die gelben Markierungen aber nicht. Voraussichtlich in der nächsten Woche – so erklärt die Deges-Sprecherin – sollen sie durch die endgültigen weißen Markierungen ersetzt werden. Wenn das Wetter mitspielt, werde diese Maßnahme bis Ende der nächsten Woche erledigt sein.
Bereits fertiggestellt und funktionstüchtig sind laut Angaben von Simone Döll die Kontaktschleifen im Asphalt, die die Ampeln auf der Ausbaustrecke am Ortseingang von Schwerte steuern. „Sie sind an den Verkehrsrechner angeschlossen und untereinander koordiniert“, sagt sie. Auf diese Weise kommunizieren die Lichtsignalanlagen an der Kreuzung Hörder-/Berg-/Heidestraße mit den weiteren an den Auffahrtsrampen auf die Autobahn A1 in Richtung Köln und Bremen.
Längere Ausfahrtzeit vom Parkplatz
Die Daten, die mithilfe der Kontaktschleifen ermittelt werden, beeinflussen jeweils die Dauer der Rot- und Grünphasen. Davon profitieren auch die Kunden des Gartencenters Augsburg: Wenn weniger los ist auf der Hörder Straße, erhalten sie eine längere Ausfahrtzeit vom Parkplatz. Auf diese Weise soll der nervige Rückstau, der sich beim bisherigen starren Ampelprogramm mit superkurzer Grünphase oft auf dem Einkaufsgelände gebildet hatte, künftig verhindert werden.
Seine Stärken zeigen muss das Programm, wenn dort mit dem Aufbau des Weihnachtsmarktes die nächste Hochsaison bevorsteht.
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