10 Schriftproben
Quiz zu alter Schrift: Können Sie Sütterlin lesen?
Wellen und Haken, Striche und Schlaufen - die meisten werden mit der alten Schrift Sütterlin nicht mehr viel anfangen können. Doch so schwer ist es eigentlich gar nicht, wenn man den Dreh einmal raus hat. Wir haben zehn Schriftproben vorbereitet. Können Sie die lesen? Testen Sie es in unserem Quiz.
Testen Sie hier, wie gut Sie die alte Schrift lesen können - was verbirgt sich hinter diesen Wörtern und Sätzen?
Zur Verfügung gestellt hat uns die Schriftproben Friedhelm Arno Berthold aus Hennen bei Schwerte. Schwungvoll, fast künstlerisch lässt er den Edding-Stift über das schneeweiße Papier gleiten. Mit kindlicher Begeisterung schreibt der 83-Jährige Wörter und Sätze auf. In der alten Sütterlinschrift.
Das, was Berthold schreibt, ist nur schwer lesbar. Die Sütterlinschrift kennen viele heute nicht mehr. Und auch bei Berthold ist es viele Jahre her, dass er die historische Schrift gelernt hat. „Als Sechsjähriger, also als i-Männchen, habe ich in der Volksschule damit angefangen“, sagt Berthold.
Briefe und Einkaufszettel schreiben
Bis heute ist ihm diese Fähigkeit erhalten geblieben. Auch, weil er immer noch Briefe und Einkaufszettel in Sütterlin schreibt.
„Die Schrift ist ja auch Kultur, ein Stück lebendiger Geschichte“, erzählt Berthold. Für die heutige Jugend sei es jedoch immer schwerer, neue Schriften zu lernen. „Kinder sind schon mit der einen Schrift überlastet. Sie haben keine Zeit, Sütterlin zu lernen und bekommen auch keine Unterstützung der Großeltern“, sagt Berthold, der die Entwicklung bedauert.
Die Plattdeutschfreunde treffen sich in Hennen
In Hennen hat sich mittlerweile allerdings herumgesprochen, dass die Arbeitsgruppe Plattdeutsch des Heimat- und Kulturvereins, zu der auch Berthold gehört, in Sachen Sütterlin gut in Schuss ist. Bei ihrem monatlichen Treffen im Martin-Luther-Haus haben die Plattdeutschfreunde am Mittwochnachmittag auch die Möglichkeit geboten, sich alte Postkarten und Texte übersetzen zu lassen.
„Wir haben sogar Anfragen von Leuten bekommen, die alte Feldpostbriefe aus dem Krieg haben, diese aber nicht lesen können“, berichtet der 83-Jährige. Gemeinsam mit seinen Plattdeutschfreunden spielte Berthold daher den Übersetzer.