Die Polizei hat am frühen Dienstagnachmittag (18.2.) gegen 13 Uhr die Fußgängerzone in Schwerte zwischen Friedensstraße und Kleppingstraße gesperrt. Sowohl am Cava-Platz an deren unterem Ende, als auch am oberen Ende in Höhe des Eiscafés Venezia blockierten mehrere Streifenwagen mehr als sieben Stunden lang den Zugang.
Zudem war die Einkaufsstraße mit rot-weißem Polizei-Flatterband abgesperrt. Die Kreispolizeibehörde Unna hatte den Einsatz auf Nachfrage gegen 14 Uhr bestätigt, zunächst aber keine weiteren Details genannt.
SEK-Einsatz in der Schwerter Fußgängerzone
Augenzeugen berichteten unterdessen, dass eine Person auf dem Dach eines Hauses in der Fußgängerzone stehe. Diese Information bestätigte die Kreispolizeibehörde Unna auf weitere Nachfrage. Es handele sich um eine sogenannte „Eigengefährdungslage“.
Letztlich dauerte diese mehr als sieben Stunden an, bis etwa 20.15 Uhr. Für die Bevölkerung habe zu keinem Zeitpunkt Gefahr bestanden, so die Polizei. Mit vereinten Kräften sei es Feuerwehr und Polizei schließlich gelungen, eine männliche Person von dem Dach eines Wohn- und Geschäftshauses in der Fußgängerzone zu holen. Es habe sich dabei um einen jungen Mann (20) aus Schwerte gehandelt.
Ein Versuch mit der Drehleiter war zuvor gescheitert, da die Einsatzkräfte von dem Mann mit einem Messer bedroht worden seien, so die Feuerwehr. Einem Spezialeinsatzkommando (SEK) sei es schließlich gelungen, die Situation in den Griff zu bekommen. Es habe keine Verletzten gegeben. Laut der Kreispolizeibehörde Unna wurde der 20-jährige Schwerter in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht.

Hinweis der Redaktion: Wir hatten zunächst berichtet, dass der Einsatz gegen 14 Uhr begonnen hat - richtig ist, dass er bereits gegen 13 Uhr begann.
HILFE BEI SUIZID-GEDANKEN
- Wir haben uns entschieden, in der Regel nicht über Selbsttötungen zu berichten – außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit oder haben Auswirkungen auf den Verkehr und damit auf viele andere Menschen.
- Der Grund für unsere Zurückhaltung ist die hohe Nachahmerquote nach jeder Berichterstattung über Suizide.
- Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.
- Ob es sich im Fall des 20-Jährigen aus Schwerte um einen Suizidversuch gehandelt hat, ist unklar. Wir möchten an dieser Stelle aufgrund der Situation in der Fußgängerzone dennoch auf Hilfsangebote hinweisen.