
© Reinhard Schmitz (A)
Albert-Schweitzer-Schule wird abgerissen – Schwerte baut neue Grundschule
Pläne für Neubau
Die Tage des bunten Urwald-Wandfrieses, das Künstler Phil de Wolfe mit Kindern schuf, sind gezählt. Die Albert-Schweitzer-Schule wird abgerissen und neu gebaut. Die Politik erfuhr Genaueres.
„Schweitzer-Schule in Gänsewinkel verlegen“: So titelten die Ruhr Nachrichten nach einem Beschluss des Schulausschusses Ende Mai 1993. Mit den Stimmen der SPD hatte das Gremium einen entsprechenden Antrag der Grünen angenommen. Mittlerweile haben die Politiker längst ihre Meinung geändert.
Aktuell laufen Planungen, um die Albert-Schweitzer-Schule (ASS) auf ihrem angestammten Grundstück neu zu bauen. Den aktuellen Sachstand stellte eine Mitarbeiterin des beauftragten Architekturbüros Lindner-Lohse dem Schulausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch (10.11.) vor.
Das Unterrichtsgebäude rückt nach hinten an den Sportplatz heran
Demnach wird das Unterrichtsgebäude statt in einen anderen Ortsteil nur um einige Meter verlegt: Es soll im Bereich des derzeitigen Schulhofs entstehen und fast bis an den Sportplatz des Friedrich-Bährens-Gymnasiums reichen, vor dessen Grenze allerdings ein schmaler Streifen zum Heraustreten freigehalten bleibt.
Auf Schaubildern wurde dabei ein dreistöckiger Bau gezeigt, dessen Etagen sich um ein großzügiges zentrales Treppenhaus strecken. „Große Planerteams arbeiten daran“, erfuhren die Politiker.

Ganz nah nach hinten an den Sportplatz herangerückt wird der Neubau der Albert-Schweitzer-Schule nach den Plänen, die das Architekturbüro Lindner-Lohse dem Schulausschuss in einer Präsentation vorstellte. © Reinhard Schmitz
Im Erdgeschoss sind neben einem ausgedehnten Forum-Bereich der Musik- und Speiseraum sowie die Küche untergebracht. Im hinteren Trakt zum Sportplatz hin ist dann die Verwaltung angesiedelt. Die Klassen- und Förderräume finden ihren Platz im ersten und zweiten Obergeschoss.
Die Statik ist dabei so ausgelegt, dass sie spätere Veränderungen leicht macht. Die Lasten des Stahlbeton-Skelettbaus verteilen sich auf Säulen, die in einem 8,40-Meter-Raster aufgebaut sind, sodass sich die Wände dazwischen bei Bedarf entfernen lassen.
Holzbauweise wäre derzeit viel zu teuer
Beheizt wird das Unterrichtsgebäude – so wurde auf Nachfrage von Grünen-Ratsherr Michael Rotthowe mitgeteilt – durch einen Anschluss an die Fernwärme-Versorgung. Auch sind Solarmodule vorgesehen.
Aus Kostengründen abgesehen wird von Überlegungen zu einer Holzbauweise. „Holz ist immens teuer geworden“, berichtete die Mitarbeiterin des Planungsbüros. Diese Entwicklung führe mittlerweile zu Mehrkosten von rund 15 Prozent gegenüber einer massiven Bauweise. Holz könnte nur noch bei Fassadenverkleidungen eine Rolle spielen, über deren Material noch nicht entschieden ist.
Politiker haben eine ähnliche Schule bei Münster besichtigt
Beziffert wurden die Kosten noch nicht. Man sei gespannt auf die Zahlen, erklärte Ausschuss-Vorsitzende Claudia Belemann-Hülsmeyer im Anschluss an den Vortrag. Das Projekt zeige, „wie viel Freude ein Schulneubau machen kann“. Auch CDU-Ratsherr Stefan Simon dankte für die Präsentation und für eine vorhergehende Besichtigung in einer Referenzschule in Münster-Wolbeck.
Reinhard Schmitz, in Schwerte geboren, schrieb und fotografierte schon während des Studiums für die Ruhr Nachrichten. Seit 1991 ist er als Redakteur in seiner Heimatstadt im Einsatz und begeistert, dass es dort immer noch Neues zu entdecken gibt.
