Der Schwerter Ratsherr Peter Weyers (64) ist wieder der Partei „Die Linke“ beigetreten. Das hat der Ortsverband Südkreis der Linken im Kreis Unna, dem auch Schwerte angehört, jetzt verkündet. Weyers war vor rund einem Jahr aus der Partei ausgetreten und seitdem als parteiloses Mitglied im Rat tätig.
Ein Grund für seinen Austritt: Im Oktober 2023 war es zwischen Sahra Wagenknecht und der Linken zum endgültigen Bruch gekommen – die Politikerin gründete damals ihre eigene Partei, das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW).

„Eine Linke ohne mich“
Peter Weyers trat daraufhin am 16. November 2023 ebenfalls aus der Schwerter Linken aus – bereits im August letzten Jahres hatte der 64-Jährige mit Blick auf das drohende Zerwürfnis erklärt: „Eine Linke ohne Sahra Wagenknecht ist eine Linke ohne mich“.
Weyers stellte anschließend einen Mitgliedsantrag beim BSW. Doch auch hier bemerkte er, dass er nicht mit allen Inhalten übereinstimmte, und zog seinen Mitgliedsantrag nach längerer Unterstützertätigkeit wieder zurück. Insbesondere gesellschaftspolitisch sei ihm das BSW nicht links genug, erklärte er im Juni dieses Jahres. Zudem habe man sich nicht deutlich genug „von Rechtsextremisten und Faschisten abgegrenzt“.
In einer persönlichen Stellungnahme hat Peter Weyers jetzt erklärt, was ihn zur Rückkehr zu den Linken bewogen hat. Nach der Kommunalwahl 2025 wolle er seine politische Arbeit gern fortsetzen. Ausschlaggebend seien Projekte gewesen, die 2021 angestoßen wurden, und die er „sehr gern weiter mitgestalten“ würde.
Dazu zähle in erster Linie die Armuts- und Sozialberichterstattung. „Über den Sozialausschuss und eine Arbeitsgruppe, deren Mitglied ich war, haben wir zusammen mit anderen Fraktionen das Projekt ‚ChanGe‘ für Schwerte auf den Weg gebracht, durch das unter Führung des Kreises Unna ganz gezielt Armut in den Kreis-angehörigen Städten und Gemeinden bekämpft werden soll.“
Soziale Themen
In der Verwaltung solle jetzt eine Stelle besetzt werden, deren Inhaber oder Inhaberin sich mit der Sozialberichterstattung für die Stadt Schwerte beschäftigen soll. „Das macht mich froh und glücklich, das möchte ich gern weiter begleiten. ChanGe und die Sozialberichterstattung sind für mich so wichtig, dass ich auch nach der Kommunalwahl 2025 gern Mitglied des Rates der Stadt Schwerte wäre.“ Dies sei allerdings als parteiloser Bewerber „schlicht nicht erreichbar“.
Nach reiflicher Überlegung sei für Weyers nur „Die Linke“ in Betracht gekommen. Ein Gespräch mit Nicolina Pruscini und Daniel Prein vom Kreisvorstand der Linken in Unna habe ihn nachhaltig überzeugt. „Das war ein sehr angenehmes Gespräch. Für beide gehören, wie für mich, soziale Themen in Schwerte ganz oben auf die Agenda.“ Der Parteitag in Halle habe für ihn die richtigen Weichen gestellt. „Die Linke ist wieder dabei, sich zu pazifizieren. Es geht in die richtige Richtung.“ Außerdem habe ihn der Gehaltsverzicht der beiden neuen Vorsitzenden beeindruckt.
Weyers sagt: „Ich freue mich sehr darauf, wieder in die kommunalpolitische Arbeit mit meinen alten und neuen Genossinnen und Genossen im Kreis Unna und in Schwerte einzusteigen.“