
© Marcel Drawe
Paukenschlag: Michael Sacher nun doch nicht im Bundestag
Bundestagswahl
Die Freude über den Einzug in den Bundestag war riesig – was bleibt, ist Ernüchterung: Michael Sacher zieht nun doch nicht in den Bundestag ein. Sein Mandat wechselt von NRW nach Bayern.
Mit einem Beitrag bei Facebook hat Michael Sacher (Bündnis 90/Die Grünen) bekanntgegeben, dass er nun doch nicht Mitglied im 20. Deutschen Bundestag wird. Der Unnaer Buchhändler war im Wahlkreis Unna I für die Grünen angetreten, das Direktmandat holte aber Oliver Kaczmarek (SPD).
Erst am Tag nach der Wahl stellte sich heraus, dass auch Hubert Hüppe (CDU) und eben Michael Sacher in den Bundestag einziehen würden. Bei beiden griff die Landesliste ihrer Partei. Die Freude war bei beiden Politikern riesig.
188 Stimmen in Bayern bedeuten den Mandatsverlust
Inzwischen liegt das amtliche Endergebnis vor – und damit für Sacher die bittere Erkenntnis, dass er nicht Mitglied des Bundestages ist. Weil Bündnis 90/Die Grünen in Bayern noch einmal 188 Stimmen hinzugewonnen haben, geht das letzte Mandat aus NRW dorthin. Statt Sacher wird Beate Walter-Rosenheimer Mitglied des Bundestags. „Es tröstet mich, dass die Bundestagsfraktion dennoch genauso groß bleibt“, erklärte Michael Sacher.
Im Gespräch mit dieser Redaktion räumte Sacher ein, „sehr geknickt“ zu sein. Allerdings habe ihn die amtliche Bestätigung am Freitag nicht völlig unerwartet getroffen. „Ich habe mich nur drei Tage lang sicher gefühlt. Danach gab es schon Spekulationen – und immer ging es darum, dass ein Mandat von Nordrhein-Westfalen nach Bayern gehen könnte.“
Einige Tage lang hat Sacher aber bereits Bundestagsluft geschnuppert und etwa an einer gemeinsamen Sitzung von alter und neuer Fraktion teilgenommen. „Das war eine gute Erfahrung, aber ich hätte natürlich gerne den Bundestag mit konstituiert und wäre bei Sondierungs- und Koalitionsgesprächen gerne näher dran gewesen als jetzt die Tagesschau zu sehen“, sagt Sacher.
Mitgefühl für den so knapp gescheiterten Grünen kam von Hubert Hüppe. „Ich weiß, wie schlimm das ist, vor allem, wenn man eigentlich schon gewählt war“, schrieb Hüppe im sozialen Netzwerk Instagram.