Wer seine Ostereier dieses Jahr auf natürliche Weise und ganz ohne künstliche Farbstoffe gestalten möchte, kann zu einer altbewährten Methode greifen: Aus Pflanzen und Kräutern lassen sich ganz leicht Farben für die Eier herstellen.
Ferdinand Ziese aus Schwerte, bekannt für seine Kräuterwanderungen als „Kräuter-Ferdi“, kennt sich mit Kräutern aus. Er weiß, welche Pflanzen, Kräuter und Gewürze gebraucht werden, um bunte Ostereier ohne künstliche Farbstoffe herzustellen – das sei ein besonderer Spaß für Kinder, wie er sagt.

Kurkuma zum Eierfärben
Besonders dekorativ sei es zudem, wenn Blätter oder Kräuter direkt als natürliche Schablone auf das Ei gelegt würden – das Ergebnis seien individuelle Unikate mit zarten Mustern. Mit ein wenig Geduld ließen sich so marmorierte oder Blatt-verzierte Eier gestalten – ideal für den Ostertisch, das Nest oder zum Verschenken.
Ferdinand Ziese weiß genau, welche Zutaten gebraucht werden, um eine schöne Farbe für die Ostereier herzustellen: „Für einen Gelbton kann Kurkuma genutzt werden, für rote Farbe beispielsweise Rote Beete oder rote Zwiebelschalen. Holunderbeeren ergeben einen Lila-Farbton, Rotkohl und Kurkuma gemischt ergeben Grün. Solch vielfältige Farben kann die Natur hervorbringen“, erklärt der Schwerter.
Was brauche ich zum Eierfärben?
Ferdinand Ziese listet auf, was man zum Eierfärben benötigt:
- Weiße Eier (am besten Bio-Eier, da die Schale meist weniger behandelt ist)
- Frische Kräuter oder kleine Blätter zum Verzieren (beispielsweise Petersilie, Giersch, Schafgarbe, Dill, Klee oder Farn)
- Alte Nylonstrümpfe oder feine Mullbinden
- Topf zum Kochen
- Wasser
- Essig (für bessere Farbaufnahme)
- Schere
- Faden oder kleine Gummis
- Löffel
- Etwas Öl zum Polieren
Eierfärben: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Und so funktioniert das Eierfärben mit Kräuterfarbe:
- Eier vorbereiten: Die Eier mit Essigwasser abreiben oder kurz in Essigwasser einlegen – so wird die Kalkschicht entfernt und die Farbe kann besser haften.
- Kräuter auswählen und positionieren: Die gewünschten Kräuter oder Blätter leicht anfeuchten und auf die rohen Eier legen. Die Feuchtigkeit hilft, damit sie gut an der Schale haften.
- Ei im Nylonstrumpf fixieren: Ein Stück Nylonstrumpf abschneiden, das Ei mitsamt der Kräuter hineinlegen, den Stoff straffziehen und an beiden Enden zubinden. So bleiben die Blätter fest auf dem Ei und das spätere Muster wird klar erkennbar.
- Farbsud herstellen: Je nach gewünschter Farbe den passenden Farbstoff in einem Topf mit Wasser aufkochen. Für kräftige Farben sollte der Sud etwa 30 Minuten köcheln. Danach einen Schuss Essig hinzugeben – das verstärkt die Farbwirkung.
- Beispiele für einen Farbsud: Zwiebelschalen: Eine Handvoll braune oder rote Zwiebelschalen auf 1 Liter Wasser; Kurkuma: 2–3 EL gemahlenen Kurkuma auf 1 Liter Wasser; Holunderbeeren: 1 Tasse zerdrückte Beeren auf 1 Liter Wasser; Rotkohl: ½ Kopf fein geschnitten auf 1 Liter Wasser (je nach pH-Wert kann die Farbe sich zwischen blau und violett verändern); Rote Beete: 2–3 rohe, in Scheiben geschnittene Knollen oder 250 ml Saft.
- Eier färben: Die eingewickelten Eier vorsichtig in den Sud geben und je nach Farbintensität 10 bis 20 Minuten leicht köcheln lassen. Dabei gelegentlich wenden, damit die Farbe gleichmäßig wird.
- Eier herausnehmen und abkühlen lassen: Nach dem Färben vorsichtig aus dem Sud heben und vollständig abkühlen lassen. Dann den Nylonstrumpf entfernen und die Blätter vorsichtig abziehen. Das natürliche Kräutermuster ist nun gut sichtbar.
- Polieren: Für einen schönen Glanz die Eier mit einem Tropfen Speiseöl und einem weichen Tuch abreiben. Das bringt die Farben noch besser zur Geltung.
Tipp: Wer experimentierfreudig ist, kann auch die Sud-Reste mischen – beispielsweise Kurkuma und Rote Beete ergeben interessante Orangetöne. Auch die Zugabe von Essig oder Natron kann die Farbtöne verändern, besonders bei Rotkohl.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 6. April 2025.