Neue OGS in Villigst feiert Richtfest Acht-Millionen-Projekt soll im Herbst 2025 fertig sein

OGS feiert Richtfest: Acht-Millionen-Projekt soll im Herbst fertig sein
Lesezeit

„Im Vergleich zum bestehenden Gebäude ist der Neubau ein Quantensprung“, bemerkt Architekt Andreas Mirbach aus dem Büro Baues&Partner mit Blick auf die technische Ausstattung der neuen Offenen Ganztagsschule (OGS) in Schwerte-Villigst. Erst im September vergangenen Jahres wurde auf dem Gelände der Grundschule der erste Spatenstich für den Neubau gesetzt – nur rund sechs Monate später, am 29. April (Dienstag), konnte bereits das Richtfest gefeiert werden, das traditionell den Abschluss des Rohbaus markiert.

„Ich freue mich, dass dies bereits die vierte OGS ist, die wir in Schwerte in den letzten Jahren gebaut haben“, sagt Bürgermeister Dimitrios Axourgos in seiner Begrüßungsrede. „Wer die Baupläne vor einem halben Jahr gesehen hat, erkennt: Hier entsteht wirklich etwas Besonderes.“

Auch Schulleiterin Bea Klein zeigt sich dankbar: „Inklusion und Ganztagsbetreuung sind bei uns zentrale Themen. Das neue Gebäude ist ein starkes Zeichen der Wertschätzung für unsere Arbeit.“ Die Fertigstellung des Gebäudes ist für den Herbst 2025 geplant. Man sei zuversichtlich, diesen Zeitplan einhalten zu können.

Richtspruch und Glaswurf

Nach den Grußworten wurde das Richtfest mit traditionellen Elementen gefeiert: Zwei Zimmerleute der Firma Terhalle haben in traditioneller Tracht auf dem Dach den Richtspruch gehalten: „Heute jubeln wir, das Haus steht schon fast fertig da, an dieser Stelle hier, wo einst nur Erde war“, rief einer von ihnen, bevor er ein Glas vom Dach warf – das beim Aufprall in viele Scherben zersprang. Der Glaswurf soll dem Haus Glück bringen. Anschließend schlug Bürgermeister Axourgos symbolisch den letzten Nagel ins Holz, ehe die Anwesenden bei einer Führung den Neubau besichtigen konnten.

Zwei Männer in traditioneller Tracht stehen auf einem Gerüst vor einem gelben Gebäude. Im Hintergrund ist ein Kran mit einem bunten Kranz zu sehen.
Zwei Zimmerleute der Firma Terhalle haben den Richtspruch gehalten. © Anika Fischer

Besonderheiten des Baus

Dass das Gebäude nur sechs Monate nach dem ersten Spatenstich bereits sein Richtfest feiert, hat einen bestimmten Grund: „Die Wände wurden vorgefertigt“, erklärt Architekt Andreas Mirbach. „Sämtliche umhüllende Bauteile, wie die Fassade, sind in Holzbauweise gebaut und bestehen aus leichten Materialien. Das Tragwerk des Gebäudes hingegen besteht aus Stahlbeton.“

Das zweieinhalbgeschossige Gebäude wird barrierefrei sein und über eine Brücke mit dem Hauptgebäude verbunden. Auch einen Aufzug wird es geben. Im Erdgeschoss befinden sich künftig die Küche, ein großer Essbereich und ein Technikraum. Anfang Mai sollen hier bereits die Trennwände eingezogen werden.

Die OGS befindet sich im Rohbau. Fenster erleuchten die dreckige Baustelle.
Im Erdgeschoss der OGS sollen Anfang Mai die Trennwände der Räume gezogen werden. © Anika Fischer

In der oberen Etage sind zahlreiche Differenzierungsräume geplant – darunter ein Lesezimmer, ein Werkraum und ein Bewegungsraum. „Im Werkraum verzichten wir bewusst auf einen klassischen Bodenbelag“, sagt Mirbach. „Der Estrich wird nur gestrichen – die Farbkleckse der Kinder sollen den Raum später mitgestalten.“ Die äußere Fassade soll durch verschiedene Blechelemente strukturiert werden, das Dach eine Begrünung sowie Photovoltaikanlagen erhalten. Auch für die Sicherheit der Kinder ist gesorgt: Der Balkon wird als zweiter Rettungsweg dienen.

Durch viele Fenster strömt das Licht in den Rohbau der OGS.
Die obere Etage ist mit vielen Fenstern ausgestattet. © Anika Fischer

Gebäude mit Perspektive

Der Neubau habe acht Millionen Euro gekostet und sei bislang im Budget geblieben, erklärt Architektin Dörthe Trocka. Mit dem neuen Gebäude soll die OGS gut für die Zukunft aufgestellt sein: Ab 2026 gilt der Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung – durch die Platzkapazität für 240 Kinder erfüllt die Schule damit die gesetzlichen Vorgaben und sichert ihre Betreuung zuverlässig ab.