Ein Fläschchen Kölnisch Wasser unter dem Weihnachtsbaum brachte die Mutti zum Strahlen. Noch größer war ihre Freude, wenn sich aus der festlichen Papierverpackung gar ein Handmixer herauswickelte. Der Herr des Hauses hatte sich indes eine Handbohrmaschine ganz oben auf den Wunschzettel geschrieben. Bescheiden wirken die Wünsche der Schwerter, die der heimische Handel noch vor wenigen Jahrzehnten erfüllen wollte. Das zeigt sich beim Blättern in vergilbten Zeitungsbänden der Jahrgänge 1968 und 1985, die zufällig im Keller der Redaktion aufgetaucht sind.
Helanca-Hosen unterm Baum
Da ließen sich Kinder noch mit Laubsägen oder Puppenservice mit Warmhaltekanne beglücken. Entzückt packte man Helanca-Steghosen und Teddymäntel aus. Echter Luxus dagegen waren Sofortbildkameras, Autoradios, Videorecorder oder gar Farbfernseher. Auch die Geschmäcker haben sich geändert: Beim Festtagsmenü 1968 galt Stangenspargel aus der Dose als Delikatesse. Auch grüne Heringe wollten zur Weihnacht zubereitet werden.
D-Mark-Preise zum Staunen
Es lohnt sich auch ein Blick auf die Preise, allesamt noch in D-Mark angegeben (2 D-Mark entsprachen später etwa 1 Euro). Die holländische Markenbutter von 1985 würde so beispielsweise heute für 99 Cent zu haben sein. Da kann man nur träumen. Genauso wie von der Vielfalt der Geschäfte in der Ruhrstadt, von denen die meisten nur noch schöne Erinnerung sind. Aber schauen Sie selbst.
