In einer historischen Aufarbeitung hatte sich der Leistungskurs Geschichte am Friedrich-Bährens-Gymnasium (FBG) in Schwerte unter der Leitung von Dr. Lars Reinking der Familiengeschichte von Heinz Mayer gewidmet, der 1926 sein Abitur an eben dieser Schule ablegte. Heinz Mayer und seine Familie waren als jüdische Mitbürger während der Zeit des Nationalsozialismus starker Verfolgung ausgesetzt.
Nachdem Mayer nach seinem abgeschlossenen Jurastudium erfahren musste, dass er aufgrund seines jüdischen Glaubens nicht in seinem Beruf arbeiten durfte, wurde er nach den Novemberpogromen verhaftet. Die anschließende Zwangsarbeit im Konzentrationslager Sachsenhausen kennzeichneten einen dunklen Abschnitt in der Familienhistorie, bis der Familie 1940 die Flucht in die USA gelang.

Familie Mayer reiste aus Kanada an
Das Projekt hatte dank der Unterstützung durch das Stadtarchiv Schwerte und des Historikers Alfred Hintz umgesetzt werden können. Alfred Hintz, Autor des Buches „Ohne Meldung unbekannt verzogen“, hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Schülerinnen und Schüler die Schicksale der Familie Mayer detailliert nachvollziehen konnten. Dr. Lars Reinking war es außerdem gelungen, Kontakt zu Heinz Mayers ältestem Sohn aufzunehmen, was tiefe Einblicke in die persönlichen Erlebnisse der Mayers ermöglichte.
Ein Höhepunkt des Projekts war nun die feierliche Verlegung der Stolpersteine, zu der Tara Mayer, die Enkelin von Heinz Mayer, eigens mit ihrer Familie aus Kanada anreiste. Bei dieser Gelegenheit war auch Bürgermeister Dimitrios Axourgos zugegen, der die Bedeutung der Veranstaltung für die Erinnerungskultur der Stadt Schwerte hervorhob.
„Diese Gedenkveranstaltung ist ein wichtiges Zeichen unserer gemeinsamen Erinnerungskultur“, erklärte Dimitrios Axourgos. „Sie mahnt uns, die Schicksale der Opfer der NS-Verfolgung nie zu vergessen und sie in unserem Bewusstsein lebendig zu halten.“
Ausstellung in Stadtbibliothek
Die Recherchen und Ergebnisse mündeten in einer Ausstellung, die bereits im FBG und in der Rathausgalerie des Schwerter Rathauses gezeigt wurde. Seit dem 5. August ist sie in der Stadtbibliothek Schwerte zu sehen – und wird dort bis zum 5. September bleiben.
Dr. Lars Reinking zeigte sich beeindruckt von der Arbeit der Schülerinnen und Schüler. „Die Zusammenarbeit war beeindruckend und zeigt, wie wichtig es ist, die Vergangenheit zu erforschen und für die Zukunft daraus zu lernen“, betonte er.