Neujahrsempfang der Christdemokraten Schwerter CDU-Chef macht Ankündigung für die Fußgängerzone

Ankündigung für die Innenstadt auf Neujahrsempfang der CDU
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Das Moderatoren-Duo um Bernd Krause und Herbert Hamacher hatte wohl aus seiner Moderation im vergangenen Jahr gelernt – hielten die beiden Mitglieder der CDU Ortsunion Ergste-Villigst ihre Begrüßung wesentlich kürzer als noch 2023, als ein großer Teil der 200 Besucherinnen und Besucher namentlich von der Bühne aus willkommen geheißen wurde und sich das Ganze in die Länge zog.

Namentlich beschränkte man sich bei der Begrüßung am Samstagabend (6.1.) auf die Gäste, die mit Ausnahme des heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Hubert Hüppe und Bürgermeister Dimitrios Axourgos eine Rede halten sollten.

So sprachen der Schwerter CDU-Stadtverbandsvorsitzende Sascha Enders, CDU-Fraktionschef Marco Kordt, die stellvertretende Bürgermeisterin Bianca Dausend und Landesministerin Ina Brandes als Gastrednerin an diesem Abend zu den erneut etwa 200 Gästen an den runden Tischen in der Rohrmeisterei.

Bernd Krause (r.) und Herbert Hamacher führten durch das Programm des Neujahrsempfangs der CDU 2024.
Bernd Krause (r.) und Herbert Hamacher führten durch das Programm. © Vanessa Trinkwald

Sascha Enders, Stadtverbandsvorsitzender:

Gleich zu Beginn drückte der Schwerter CDU-Chef Sascha Enders, nachdem die Gäste da bereits einen kleinen Glücksbringer für das neue Jahr bekommen hatten, seine Hoffnung für 2024 aus.

Wichtige Entscheidungen müssten getroffen werden, die die Zukunft Schwertes maßgeblich prägen: „Entscheidungen, die unsere Wirtschaft, Bildung, Infrastruktur und unser soziales Miteinander betreffen.“ Vor allem Letzteres soll beim Stadtverband in diesem Jahr in den Fokus rücken, machte Enders mit einer Ankündigung für die Schwerter Innenstadt klar.

Bürgertreff in „1A-Lage“

In „1A-Lage in der Fußgängerzone“ will die CDU schon Ende Februar einen Bürgertreff eröffnen, der ein niederschwelliges Angebot sein soll für alle Bürgerinnen und Bürger. „Hier werden wir bürgernah sein, Veranstaltungen und Treffen organisieren“, so Enders, der in diesem Zusammenhang auch schon auf die Kommunalwahl 2025 blickte.

Das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger wolle die Partei, die aktuell mit elf Sitzen im Rat der Stadt Schwerte vertreten ist, im kommenden Jahr wieder gewinnen. „Wir setzen uns für transparente Kommunalpolitik ein“, versicherte Enders. „Wir haben einen Plan und eine Strategie“, der Bürgertreff sei ein wichtiger Baustein, mit dem man nun ins Rennen gehe.

Marco Kordt, Fraktionsvorsitzender:

Die CDU Schwerte wolle eine „gute und solide Politik“ für die Ruhrstadt machen, sagte im Anschluss Marco Kordt, Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten im Rat. In den nächsten eineinhalb Jahren bis zur Wahl habe man noch die Möglichkeit, in den Ausschüssen und im Rat wieder friedlicher und konstruktiver miteinander umzugehen – ein Wort in Richtung der Fraktionskollegen anderer Parteien, die an diesem Abend ebenfalls vereinzelt vertreten waren.

Bianca Dausend und Marco Kordt empfingen die Gäste beim Neujahrsempfang der CDU 2024.
Bianca Dausend und Marco Kordt empfingen die Gäste. © Vanessa Trinkwald

Bianca Dausend, stellv. Bürgermeisterin:

Einen großen Dank sprach die stellvertretende Bürgermeisterin Bianca Dausend aus, die nach dem 7. Oktober nicht umhin kam, an diesem Abend an die Schrecken in Nahost zu erinnern und dafür zu plädieren, „Barbarei ohne Aber auch als solche zu benennen“. Ihr Dankeschön ging schlussendlich an „all die vielen Menschen, die beruflich, ehrenamtlich oder in der Familie Zeit damit verbringen, um für andere da zu sein“.

Viel Lob hatte sie für die Schwerter Kulturszene aus Konzertgesellschaft, Ruhrstadt Orchester, Theater am Fluss, den Schwerter Musikern und der freien Künstlerszene übrig und schlug damit den Bogen zu den Inhalten von Ina Brandes, Landesministerin für Kultur und Wissenschaft.

Ina Brandes, NRW-Ministerin:

Brandes plädierte in ihrer Rede dafür, alles dafür zu tun, die Demokratie zu verteidigen und den „Verrückten“, wie sie sagte, nicht das Feld zu überlassen. Sie fokussierte sich dann aber auf die Kulturpolitik in NRW, die so anders sei, als man das aus anderen Bundesländern kenne.

„Wir haben keine Staatsoper, wir haben kein Staatstheater, kein Staatsorchester; in NRW wird das extrem reichhaltige und lebhafte kulturelle Leben getragen von den Kommunen, den Landschaftsverbänden, vom Ehrenamt und einer sehr großen Szene aus Kulturschaffenden. Wir als Land können zum einen sehr laut ‚Danke‘ sagen und zum anderen mit dem, was wir an finanziellen Mitteln zur Verfügung haben, dafür sorgen, dass wir all diese Kulturschaffenden bei ihrer Arbeit unterstützen.“

Die runden Tische in der Rohrmeisterei waren an diesem Abend gut gefüllt.
Die runden Tische in der Rohrmeisterei waren an diesem Abend gut gefüllt. © Vanessa Trinkwald

Welche Herausforderung man noch nicht gemeistert hätte, sei, flächendeckend kulturelle Angebote für alle anzubieten – denn auch das sei Teil einer gelungenen Integration. Kultur müsse immer den Anspruch haben, keine künstlichen Zugangsbarrieren aufzubauen und den Menschen zu vermitteln, „ihr seid gemeint mit dem, was wir hier machen“. Dass Schwerte mit dem Welttheater der Straße ein jährliches Angebot hat, das kostenlos, niederschwellig und nicht politisch relevant ist, erwähnte Brandes dabei nicht.

Ellen Hentschel verabschiedet

Den traditionellen Abschluss der politischen Reden bildete ein Auftritt der Sternsinger, die Spenden an den Tischen sammelten. Andreas Pollak von der DLRG bekam die Möglichkeit, auf die durch das Hochwasser und den nun einsetzenden Frost prekäre Lage an der Wachstation der DLRG Westhofen-Garenfeld hinzuweisen und einen Spendenaufruf zu starten.

Ellen Hentschel, die die Politik in Ergste und ganz Schwerte über Jahre maßgeblich mitgestaltet hat, wurde auf der Bühne verabschiedet, bevor man die Veranstaltung, die in diesem Jahr übrigens erstmals vor dem Neujahrsempfang der Schwerter SPD stattfand, bei Musik und Austausch ausklingen ließ.

Das Jahresforum der Sozialdemokraten steht dann am Freitag, 12. Januar, um 18 Uhr an – ebenfalls in der Rohrmeisterei.

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