Kleinstadt-Idylle sieht irgendwie anders aus. Im Hintergrund beugt sich zwar der schiefe Turm von St. Viktor malerisch über die Hausdächer, die den Kleinen Markt säumen.
Doch den zentralen Ort des Innenstadt-Platzes beherrscht ein schäbiger Müllsammelplatz. Frischer Beton rund um die Pfähle im Erdreich zeigt, dass hier ein neuer Zaunkäfig für Mülltonnen und -container gebaut worden ist.
Stadt: Nur Übergangslösung
Durch diese Einhausung und den Abriss der hässlichen Trümmerschutz-Arkaden auf dem Kleinen Markt ist die Mülltonnen-Ansammlung stärker ins Auge gerückt. Denn sie steht – wie Stadt-Pressesprecher Ingo Rous mitteilt – nach Angaben aus dem Planungsamt an derselben Stelle wie vor den Abbrucharbeiten. Gleichwohl sollen sie dort auf Dauer nicht bleiben: „Dieser Standort wird aber nur ein vorübergehender sein.“

Bei der Umgestaltung des Kleinen Marktplatzes ist das Dach über der Einfahrt zur Tiefgarage als neuer Standort für die Müllcontainer vorgesehen, wie Ingo Rous weiter berichtet. Dieser werde mit einer Rampe versehen, über die man die Gefäße hinaufschieben könne. Außerdem werde alles begrünt, sodass die Tonnen aus dem Blickfeld verschwinden.
Nur mit Sondergenehmigung
Es ist schon eine Ausnahme, dass die Mülltonnen überhaupt auf städtischem Grund abgestellt werden dürfen. „Müllgefäße haben keinen Platz im öffentlichen Raum“, erläutert Ingo Rous. Eigentlich dürften Grundstückseigentümer sie nur zur Leerung herausstellen und müssten sie anschließend wieder auf ihr Gelände zurückholen – es sei denn, sie hätten eine Sondergenehmigung. „Davon gibt es auch welche auf dem Kleinen Marktplatz.“

Im Vorfeld der Verlagerung des Sammelplatzes über die Tiefgaragen-Einfahrt geht die Stadt aber noch einer anderen Frage nach: Dürfen alle Mülltonnen, die sich gegenwärtig auf dem Kleinen Markt versammeln, dort auch tatsächlich stehen? Stimmt ihre Anzahl mit derjenigen der erteilten Sondergenehmigungen überein oder könnte sich ihre Menge im Laufe der Jahre wundersam vermehrt haben? Darüber wird es bald Klarheit geben. „Wir prüfen, ob es Müllgefäße gibt, für die es keine Sondergenehmigung gibt“, erklärt Ingo Rous.
Platz mit Aufenthaltsqualität
Unterdessen zeigen die Pläne der Landschaftsarchitekten Riehl, Bauermann und Partner (Kassel/Köln) schon, wie sich der Kleine Markt nach der Umgestaltung ohne den zentralen Müllsammelplatz mit neuer Aufenthaltsqualität präsentieren wird.
Drei Pflanzinseln mit Sitzgelegenheiten und ein kleiner Springbrunnen laden zum Verweilen ein. Ein begrüntes Dach schützt die Tiefgaragen-Treppe. Und zum Kotte-Gebäude, dessen rückseitige Fassade sich im Erdgeschoss gerade durch einen breiten Durchbruch zum Platz hin öffnet, führt eine kleine Treppe herunter.
Marktumbau im Sommer: Zum Jubiläum muss das Schwerter Pannekaukenfest umziehen
Oberirdische Reste von Atombunker abgerissen: Nur ein hässlicher Betonwürfel ist geblieben
Umbau des Schwerter Marktplatzes: Termin für Baubeginn steht fest