Die Beta-Eigenheim aus Bergkamen plant auf dem ehemaligen Gelände des Stahlhandels Becker und Fleer an der Wilhelmstraße, 40 Wohnungen zu bauen. Im März 2023 hatten wir bereits ausführlich darüber berichtet. Auf der hauseigenen Homepage des Investors wird das Projekt weiterhin als „Schwerte - Wilhelmshof“ ausgewiesen. Daneben befindet sich ein Bagger-Symbol mit der Ergänzung „2022“.
Doch bisher rollen die Bagger hier nicht zum Bau der geplanten Wohnungen an. Dabei hatte die Beta-Bau das Areal, auf dem sich die ehemalige Fabrikantenvilla befindet, bereits 2016 übernommen. 2020 hatte die Stadt Schwerte dann einen neuen Bebauungsplan genehmigt. Der renommierte Bauträger wollte hier Miet- und Eigentumswohnungen errichten. Bevor die Beta-Bau das Grundstück übernahm, hatte der Besitzer des Grundstücks bereits mehrfach gewechselt.
Schwierige Zeit für die Baubranche
„Wir sind fleißig dran, was das Bestandsobjekt, also die Villa, angeht“, erklärt Beta-Bau-Geschäftsführer Dirk Salewski auf Nachfrage der Redaktion zum aktuellen Stand. Das alte Gebäude sei bereits entkernt worden. Was den Neubau auf dem Rest des Geländes angehe, gestalte sich die Situation jedoch etwas schwieriger. „Wir arbeiten noch an einer Finanzierung und hoffen, dass wir zum Ende des ersten Quartals wissen, wie es weitergeht. Wir wollen eine stabile Finanzierung auf die Beine stellen. Das Projekt wird zustande kommen“, gibt sich Salewski positiv. In der Villa sollen die von der Stadt geforderten Wohnungen mit Mietpreisdeckel entstehen (insgesamt fünf).
Das große Problem seien die gestiegenen Baukosten und die gestiegenen Zinsen, auch wenn bei den Bauzinsen immerhin ein kleiner Abwärtstrend zu erkennen sei, so der Beta-Geschäftsführer.

Baudezernent Christian Vöcks zeigt für die knifflige Situation der Baubranche auf der einen Seite Verständnis, indem er erklärt: „Auf dem Baumarkt ist es natürlich kompliziert geworden, das können wir schon nachvollziehen. Vorhaben werden dadurch langsamer umgesetzt. Die Kosten sind explodiert, die Zinsen sind explodiert.“
Vorhaben „überfällig“
Doch auf der anderen Seite weist er deutlich darauf hin, dass Politik und Verwaltung nur darauf warten, dass es an der Wilhelmstraße losgeht. „Überfällig“ sei das Ganze mittlerweile, so Vöcks. An der Villa werde zwar etwas gemacht, „das eigentliche Neubauvorhaben hat aber noch nicht begonnen“.
Die alte Fabrikantenvilla ist aktuell eingerüstet und hinter dem Bauzaun ist neben einem zusammengeklappten Kran mindestens ein Container zu sehen. Ansonsten überwiegt die leere Fläche beim Blick auf das rund 5.000 Quadratmeter große Grundstück.
Neben dem Projekt an der Wilhelmstraße möchte die Beta im Neubaugebiet „Im Westfelde“ in Geisecke rund 40 Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften errichten, dazu kommen dort noch 18 Mieteinfamilienhäuser.
Aus der Zeit vor dem Markt-Umbau in Schwerte: So sichern Sie sich ein Erinnerungsstück
Vom ersten Hotel der Stadt zur Künstlerkommune: Letzte Spurensuche im Abrisshaus am Bahnhof
Bleibt es winterlich in Schwerte?: Der Wetterdienst verrät, ob es nochmal schneit