Menschen von der Agon und von der Ökostation Kreis Unna haben die Pflanzen im Naturschutzgebiet Ebberg (alter Steinbruch) zurückgeschnitten, damit es nicht zuwächst und für die dortige Tierwelt erhalten bleibt. © Bernd Paulitschke

Orchideenwiese am Ebberg

Naturfreunde sägen Bäume ab, um einzigartige Natur am Ebberg zu erhalten

Am Ebberg gibt es ein einzigartiges Biotop für heimische Orchideen. Doch ganz ohne die Hilfe des Menschen kommt das Naturschutzgebiet nicht aus. Es kümmern sich Ehrenamtliche um die Wiese.

von Hilmar Schmitt

Westhofen

, 03.02.2019 / Lesedauer: 3 min

Da gab es auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und leichtem Schneefall kein Halten: Mit Motorsägen, Freischneidern, Astscheren und Rechen ging es am Samstagmorgen in das Naturschutzgebiet Ebberg. Das Ziel war klar: Unter biologischen und naturschutzrelevanten Gesichtspunkten sollte das Gebiet des ehemaligen Ruhrsandsteinbruchs Ebberg für das Frühjahr hergerichtet werden. Und das ist der rund 20-köpfigen Gruppe um die Teamer Klaus Klinger (Biologische Station Kreis Unna) und Wolfgang Pitzer (AGON Schwerte) eindrucksvoll gelungen – bereits am frühen Nachmittag war der Bereich um die Orchideenwiese und der umliegenden Landschaft herausgeputzt und aufgeräumt.

Ebberg ist eine Schatzkiste der Natur

„Das Naturschutzgebiet Ebberg ist auch Lebensraum für die teilweise in ihrem Bestand bedrohte Arten von Käfern, Säugetieren und seltenen Heuschreckenarten – vor allem die wärmeliebenden Insekten benötigen direktes Sonnenlicht“, sagte Wolfgang Pitzer und erklärte: „Die beschattenden Bäume und Sträucher, die sich immer wieder dominierend ausbreiten, müssen deshalb gestutzt, zum Teil gefällt oder auch von Schlingpflanzen befreit werden – und das ist nur bis Ende Februar statthaft.“ „Der gesamte Steinbruch ist eine Schatzkiste der Natur“, sagte Diplom-Geograph Falko Prünte von der Biologischen Station Kreis Unna und zuständig für die Betreuung der Schwerter Naturschutzgebiete.

Orchideen-Bestand soll sich weiterentwickeln können

„Der Bestand soll sich weiterentwickeln, die offenen und von uns freigestellten Lebensräume erhalten bleiben oder sogar vergrößert werden“, sagt Prünte. Dies gilt auch für die auf dem felsigen, sonnenwärmespeichernden Untergrund angepassten Pflanzenarten oder die Orchideenart Breitblättriges Knabenkraut, begründete Falko Prünte die Winter-Mähaktion auf der Orchideenwiese: „Bereits den noch kleinen Birken und Weiden, die sich auf der Wiesenfläche ausbreiten, muss Einhalt geboten werden – die konkurrenzschwachen Kraut- und Grasfluren sind einfach chancenlos.“ Das bestätigte auch Dieter Ackermann, der zur Motivation der Arbeitsgemeinschaft AGON erklärte: „Wir wollen den Lebensraum der Pflanzen und Tiere erhalten und ihnen eine Heimat bieten“. Belohnt wurde die Arbeit mit einer Erbsensuppe vom AGON-Küchenteam um Renate Neuhaus und auch Kuchenspenden für die Helfer der Aktion gingen im Laufe des Vormittages ein.

Professionelle Leistung, ehrenamtliche Tätigkeit

„Das ist schon eine herausragende und absolut professionelle Leistung, die von der AGON bereits über viele Jahre ehrenamtlich erstellt wird“, lobte Falko Prünte den Einsatz und Wolfgang Pitzer ergänzte: „Wir haben Freude an der Natur – sie zu beobachten und zu schützen ist unser Antrieb.“ Bestimmt würden sich auch Igel und Co. gerne für den Einsatz bedanken – wenn sie nicht gerade im Winterschlaf wären

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