
Hätte Engin Izgi es besser wissen und sich im Vorfeld informieren müssen, ob er das Moschee-Gelände am Wochenende betreten darf oder nicht? War er sich der Reaktion gar bewusst und wollte Öffentlichkeit provozieren?
Hätte Aynur Yavuz das bei der Planung bedenken und schon im Vorhinein mit Izgi in direkten Kontakt treten müssen? Sind sie doch beide Mitglieder des Integrationsrates.
Am Ende sind das nur Fragen, mit denen man sich in ein „Wenn und Aber“ flüchtet. Fakt ist, dass Engin Izgi als Besucher, der er an diesem Tag war, während einer öffentlichen und für alle zugänglichen Veranstaltung des Moschee-Geländes verwiesen wurde, weil er politisch anderer Meinung ist. Nur haben politische Grundsatzdiskussionen und schwelende Konflikte zwischen Machthabern und geistlichen Oberhäuptern keinen Platz auf einem für die Kleinsten ausgerichteten Fest.
Tragt eure Konflikte dort aus, wo sie hingehören. Aber macht ein Kinderfest nicht zum Politikum und schon gar nicht zur Glaubensfrage – Hausverbot hin oder her. Wenn Egon Schrezenmaier meint, ein Hausverbot würde schließlich auch für seine Firma gelten, vergleicht er nur Äpfel mit Birnen.
Es geht hier nicht um ein simples, wenn auch privatrechtliches Hausverbot und auch nicht um „persönliche Streitigkeiten“, wie die CDU es in ihrer Stellungnahme ganz charmant formulierte. Es geht um politische Lagerkämpfe – das darf man auch beim Namen nennen. Und es bleibt dabei: Solche Lagerkämpfe haben auf einem Kinderfest nichts verloren.
Die Stadt tut gut daran, klarzumachen, dass städtische Feste unter diesen Rahmenbedingungen künftig nicht mehr an diesem Veranstaltungsort stattfinden werden. Das löst zwar den Konflikt im Grundsatz nicht, zeigt aber doch, wie man sich hier positioniert.