Meisterin der Haartrends Elif Yildirim eröffnete vor 25 Jahren ihren ersten Friseursalon

Seit 25 Jahren eine Marke: Haarstudio Elif feiert Jubiläum
Lesezeit

Eine Zeitlang ging nichts über kurz und blond. Später verliebten sich die Frauen in die Dauerwelle, dann in Langhaar-Frisuren. Aktuell sind Strähnchen in Balayage-Technik der letzte Schrei. Die Modetrends kamen und gingen, und Elif Yildirim war immer ganz vorn mit dabei.

Vor 25 Jahren, im Mai 1998, machte sich die Friseurmeisterin mit ihrem Haarstudio an der Friedrich-Hegel-Straße selbstständig. Ihren Glücksbringer, die allererste Schere, hält sie heute noch in Ehren. Auch wenn sie – durch die Entwicklung der Schneidblätter überholt – nicht mehr eingesetzt wird.

Mit 25 Jahren schon Meisterin

Doch auf Glück allein war der Erfolg nicht gebaut. Viel harte Arbeit, Zielstrebigkeit und Disziplin waren das Fundament für Elif Yildirim, die 1975 noch im Vorschulalter aus der Türkei nach Deutschland gekommen war. Mit 19 Jahren schloss sie ihre Ausbildung in Dortmund ab, um anschließend in Schwerte eine leitende Position im Salon Geitz zu übernehmen.

„Mit 25 Jahren habe ich dann den Meister gemacht.“ Der Lohn für zwei Jahre Pauken an der Abendschule. Dienstags und donnerstags ging es im Feierabend schnurstracks zum Unterricht, der freie Montag wurde komplett geopfert. „Ich wollte ja Stelle, Wohnung und Auto halten“, sagt Elif Yildirim.

Ihre allererste Schere mit dem in die Klinge eingravierten Namenszug hütet Friseurmeisterin Elif Yildirim als Glücksbringer.
Ihre allererste Schere mit dem in die Klinge eingravierten Namenszug hütet Friseurmeisterin Elif Yildirim als Glücksbringer. © Reinhard Schmitz

Die Urkunde der Handwerkskammer Arnsberg vom 25. März 1996 hängt stolz an der Wand im Büro der Friseurmeisterin. Sie hat die Prüfung bewusst dort abgelegt, obwohl Dortmund näher gewesen wäre. Aber nur der Meisterbrief aus Arnsberg sei damals in ganz Deutschland und weltweit anerkannt worden.

Kleine Filialkette aufgebaut

Doch die Schwerterin blieb, zum Glück ihrer Kundinnen und Kunden, der Ruhrstadt treu. Den ersten Salon an der Friedrich-Hegel-Straße vergrößerte sie schon nach anderthalb Jahren, als das benachbarte Versicherungsbüro auszog. Durch einen Wanddurchbruch konnte sie ihre Geschäftsfläche auf 150 Quadratmeter mehr als verdoppeln. Ein weiterer Meilenstein war zwölf Jahre später der Umzug in die gleich großen, modernen Räume im neugebauten Einkaufszentrum am Rosenweg: „Dort ist es nicht so verwinkelt, zeitgerechter.“

In der Spitze 30 Mitarbeiter

Aus dem Haarstudio Elif entwickelte sich eine kleine Kette. Es entstanden Filialen an der Reichshofstraße in Westhofen, im neuen Einkaufszentrum am Bahnhof Schwerte („Kopfsalat“) sowie im gegenüberliegenden Seniorenheim Haus am Stadtpark. „In guten Zeiten, vor sechs bis sieben Jahren, hatten wir fast 30 Mitarbeiter“, berichtet Elif Yildirim. Obwohl allein die Organisation viel Zeit erforderte, arbeitete sie auch stets im Salon mit: „Und abends habe ich noch zwei Kinder gemanagt.“ Der Sohn ist heute 18 Jahre, die Tochter 13 Jahre alt.

Vor 25 Jahren - am 1. Mai 1998 - feierte Friseurmeisterin Elif Yildirim (3.v.r.) mit einer Party die Eröffnung ihres ersten Friseursalons.
Vor 25 Jahren – am 1. Mai 1998 – feierte Friseurmeisterin Elif Yildirim (3.v.r.) mit einer Party die Eröffnung ihres ersten Friseursalons. © Reinhard Schmitz

Doch damit nicht genug. „Wir haben uns immer mit Schulungen, Seminaren und Fortbildungen weitergebildet“, verrät die Friseurmeisterin. Um die neuesten Trends kennenzulernen und in ihre Salons zu bringen, scheute sie keinen Weg nach London, Hamburg oder Stuttgart. Außerdem veranstaltete sie Übungsabende und Teambesprechungen.

„Es ist wichtig, dass das Personal immer auf dem neuesten Stand mit den neuesten Trends war. Denn man muss Neues empfehlen können.“ Neben der Auswahl guter Produkte und Farben ist das ein Geheimnis, um die Kunden zu halten. Und natürlich eine Atmosphäre, die geprägt ist von Freundlichkeit und Wohlfühlen.

Kundinnen der ersten Stunde

„Einige Kundinnen haben mich schon seit dem ersten Tag begleitet“, sagt Elif Yildirim. Teilweise haben sie ihr schon während ihrer Lehrzeit ihre Haare anvertraut. Auch etliche Mitarbeiterinnen sind schon seit Jahrzehnten an Bord. Doch neue zu finden, sei derzeit wie in jeder Branche schwer. So viele Stunden im Stehen und auch noch samstags im Job zu sein, das würden viele heute einfach nicht wollen.

Deshalb will sich die Friseurmeisterin künftig auf ihren Hauptsitz am Rosenweg sowie die Filiale im Haus am Stadtpark konzentrieren. Sie selbst hat alles für den Nachwuchs gegeben, gut ein Dutzend junger Kollegen ausgebildet. Darunter sind auch zwei Männer – ihre beiden Brüder.

„Kopfsalat“ am Bahnhof zu verkaufen: Friseurmeisterin Elif Yildirim trennt sich von ihrer Filiale

Katrins Haarstudio eröffnet in Westhofen

Mit 77 Jahren, da fängt das Leben an: Dienstälteste Friseurin geht in Rente