Sind die Apotheken in Schwerte von Medikamentenknappheit betroffen? Zu dem Thema fällt Marta Marek, Inhaberin der Marien Apotheke, nur eins ein: „Es ist ein leidiges Thema, das alle Apotheken in Schwerte betrifft.“
Neben beispielsweise Salbutamol Spray, ein Asthma-Spray, sind auch diverse Antibiotika und Schmerzmittel knapp. Der Apothekenbesitzerin bleibt nicht anderes möglich, als auf andere gleich wirkende Medikamente zurückzugreifen.
„Das ist mit so viel extra Rechercheaufwand verbunden“, erzählt Marek. Teilweise sei es so, dass Apotheker zusätzlich Medikamente recherchieren oder erneute Informationen von Ärzten beschaffen müssen. Es sei sogar so weit, dass Antibiotika aus dem Ausland, wie beispielsweise Kamerun, bestellt werde, erklärt Sarah Doll, Sprecherin der Apotheken in Schwerte, ergänzend.

Krankenkassen helfen nicht
Um einer Medikamentenknappheit vorbeugen zu können, könnten die Apotheken benötigte Medikamente beispielsweise selbst herstellen. Doch dafür fehlt das Geld. „Die Krankenkassen zahlen die Selbstherstellung nicht, sondern verweisen auf andere Medikamente“, sagt Marta Marek. Je nach Verlauf der Erkältungssaison könnte dies somit Auswirkungen auf den Medikamentenvorrat haben. „Wir haben mit einem guten Vorrat verschiedener Medikamente vorgesorgt.“ Wie lange dieser halten wird, weiß die Inhaberin nicht.
Auch die Rohstoffbeschaffung spielt dabei eine Rolle. „Diese Kosten sind nicht zu bewerkstelligen“, erklärt auch Sarah Doll. Das Problem rund um die Medikamentenknappheit sei mittlerweile Alltag, sagt sie weiter. „Mittlerweile bevorratet sich jede Apotheke, um einem Totalausfall entgegenzuwirken.“ Wichtig ist, dass Medikamente für Kinder wie Fiebersäfte, Zäpfchen und vieles Weitere aktuell noch lieferbar und vorhanden sind, betont Doll.
Lieferengpässe: Problem für das Marienkrankenhaus?
Nicht nur Apotheken leiden unter Medikamentenknappheit, auch das Marienkrankenhaus ist betroffen. Aktuell sind kleine Infusionen an Kochsalzlösung schwer lieferbar und knapp. Grund zur Sorge für einen schwerwiegenden Kochsalzlösungsmangel gebe es aber nicht, wie das Marienkrankenhaus betont. „Die kleinen Mengen an Kochsalzlösung sind zwar knapp, aber bei dringendem Einsatz kleiner Dosen kann ein Krankenhaus bei Bedarf aus großen Beuteln umfüllen“, sagt Marienkrankenhaus-Sprecher Detlev Schnitker auf Anfrage unserer Redaktion. Es werden keine Auswirkungen auf den Krankenhausbetrieb erwartet.
Was kann ich tun?
Um nicht selbst vor dem Problem zu stehen, seine Medikamente nicht mehr zu bekommen, gibt Apothekerin Sarah Doll folgende Tipps: Es sollte sich bei vorhandener Dauermedikation frühzeitig um die Medikamente gekümmert werden. Auch sollten Alternativen schon vor einer Knappheit mit dem Arzt besprochen werden. Es gäbe außerdem die Möglichkeit, aus dem Ausland einen Einzelimport zu veranlassen. Dies sei aber mit viel Vorlauf und teilweise hohen Eigenkosten verbunden ist.