Die Meinungen zum neuen Marktplatz fallen in der Woche nach der Eröffnung am vergangenen Freitag (29.8) sehr unterschiedlich aus. In unserem letzten Artikel äußerten sich bereits die ersten Besucher zur Umgestaltung. Während auf der einen Seite Begeisterung in Bezug auf die Modernität und die vielen Sitzmöglichkeiten herrschte, klangen auf der anderen Seite Beschwerden über angeblich fehlende Barrierefreiheit an. Auch bei Facebook tendieren Nutzerinnen und Nutzer eher zur Kritik.
Fehlende Barrierefreiheit
„Ist zwar schön“, kommentiert in dem Zusammenhang eine Userin: „Nur für Menschen im Rollstuhl eher ungeeignet“. Auch andere Kommentare schließen sich dem an: Man habe sich gefragt „ob es für Menschen mit Rollator und Rollstuhl auf Dauer gute Möglichkeiten [gebe] sich dort zu bewegen“.
Die Qualität des Pflasters wird ebenfalls infrage gestellt. „Die ersten Ausspülungen sind schon sichtbar durch die Tropfkanten der Sonnenschirme“, schreibt ein User. Andere werden noch deutlicher, schreiben von „Geldverschwendung“, einer „sinnbefreiten Aktion“ und betonen, der neue Marktplatz sei „kein Gewinn“.
Wo sind die alten Steine?
Die Pflastersteine spielen in der Facebook-Diskussion eine große Rolle. Während sie in unserer Umfrage von vielen Passanten als „schön“ und „passend“ beschrieben wurden, sind manche User eher anderer Meinung. „Mich würde interessieren, warum die alten Pflastersteine nicht verwertet wurden“, betont eine Userin. Auch wo die alten denkmalgeschützten Steine seien, wolle man wissen. [Zur Einordnung: Bezüglich der historischen Pflastersteine hatte es bereits im Vorfeld der Umgestaltung Diskussionen gegeben - wir hatten darüber berichtet. Am Ende hatten die Schwerterinnen und Schwerter über das Pflaster abstimmen dürfen. Auch für die Wahl der Bäume hatte es eine Bürgerbeteiligung gegeben.]
Ein Kommentar beschreibt den Übergang von Marktplatz zu Kirche als „richtig grauenhaft“. Hier ist wichtig zu erwähnen, dass im Rahmen der Sanierungen an St. Viktor die Verlegung der neuen Pflastersteine in diese Richtung zunächst pausiert wurde.
Soll das so?
Auch spezifisch zum Brunnen gibt es einige Nachfragen. „Soll das so?“, fragt ein User und postet ein Bild von dem Brunnen, der durch die Schräge des Marktplatzes schief aus dem Boden ragt. „Es wäre eine sehr schlechte Planung“, antwortet (möglicherweise scherzhaft) ein anderer User.
Generell spielt auch das Gefälle eine Rolle. Nicht nur bei der Barrierefreiheit, sondern im generellen Gebrauch, betrachten die meisten Facebook-Nutzer dieses als hinderlich. „Auf jeden Fall sind die Markthändler begeistert“, schreibt ein User ironisch.
„Am Ende gewöhnt man sich dran“
Generell scheinen sich die Nutzer in der Diskussion gegenseitig anzuheizen, beziehen sich jedoch mit ihren Kommentaren zur Barrierefreiheit und dem Pflaster auch auf bekannte Kritikpunkte.
Positives und gemäßigte Stimmen sind in den Meinungen ebenfalls enthalten. „Ich finde den Platz toll“, stellt sich eine Userin gegen die Beschwerden.
„Na ja, es gibt immer was zu nölen. Am Ende gewöhnt man sich dran“, schreibt zuletzt eine weitere Userin.