Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Bisher aber höchstens halb, was die Stolperkante betrifft, die beim Umbau am Rand des großen Marktplatzes in Schwerte entstanden ist. Nachdem die Kante die Teilnehmer eines Baustellenrundgangs mit Bürgermeister Dimitrios Axourgos vor drei Wochen überrascht hatte, wird im Rathaus intensiv über eine Entschärfung der Situation für Passanten nachgedacht.
Als erster Lösungsversuch wurde jetzt ein kleiner Bereich des Natursteinpflasters vor dem Geschäft Mea Cucina wieder aufgenommen, um testweise durch je einen schwarzen und weißen Noppenstein ersetzt zu werden. Direkt an der Kante eingesetzt, sollen sie den Höhenunterschied sichtbarer machen. Sie ähneln den sogenannten „Taktilen Elementen“, wie sich für Sehbehinderte im Bereich von Bushaltestellen oder Straßenüberquerungen verlegt werden.
Versuch überzeugt noch nicht
Vollends überzeugt zeigte sich Planungsdezernent Christian Vöcks allerdings noch nicht, als er sich am Donnerstagmittag (16.5.) auf der Großbaustelle vor Ort ein Bild von den beiden Versuchsobjekten machte. Er war aber überzeugt, dass man eine gute Lösung finden wird.
Noch ist die Maßnahme zur Neugestaltung des Marktes ja auch nicht abgeschlossen. Im Hintergrund luden Arbeiter weitere Pflastersteine ab, mit denen das Pflaster in der Platzmitte weiter vervollständigt wird.

Die Kanten-Situation, die sich in einer Art Bürgersteig entlang der Ladenreihe von Mea Cucina und bis zum Schuhhaus Hanna immer weiter vergrößert, ist indes nicht plötzlich aufgetaucht. Sie sei schon immer auf den Plänen eingezeichnet gewesen, berichtete Christian Vöcks. Den Bürgerinnen und Bürgern fielen sie aber erst stärker ins Auge, als diese im Original Stein um Stein umgesetzt wurden.
Für Wurzelbrücken nötig
Der Höhenversatz ließ sich aus zwei Gründen nicht umgehen. Zum einen muss die Fläche des Marktplatzes laut Planungsdezernent ein Gefälle von zwei Prozent aufweisen, damit das Regenwasser von der großen Steinfläche ordnungsgemäß abfließen kann. Zum anderen ist die entstandene Stufe dem von der Politik gewünschten Schutz der Linden vor den Geschäftshäusern geschuldet.
Mit sogenannten „Wurzelbrücken“ ruht das gesamte Pflaster in diesem Bereich auf einer zusätzlichen regalartigen Unterkonstruktion, um den Boden rund um die Stämme nicht direkt zu belasten. Dadurch ist der vorher nicht vorhandene erhöhte „Bürgersteig“ entstanden. Wer genau hinschaut, sieht auch, dass teilweise sogar die unterste Treppenstufe vor dem Eingang der angrenzenden Häuser bündig im neuen Pflaster verschwunden ist.