Frisches Grün über grauem Pflaster: Gerade rechtzeitig vor dem Info-Rundgang, zu dem Bürgermeister Dimitrios Axourgos für Donnerstagnachmittag (25.4.) auf den Marktplatz eingeladen hatte, waren die neuen Bäume eingetroffen. Drei jeweils 20 Jahre alte Rotahorne hatten in dieser Woche ihren Platz in Richtung der Ecke City-Center/Kötterbachstraße bezogen.
Dass sie noch ein wenig die Blätter hängen ließen, konnte Planungsdezernent Christian Vöcks mit dem Stress des Umzugs aus der Baumschule erklären. In den neuen Pflanzgefäßen hätten die Stämme mit jeweils zwölf Kubikmetern Substrat ausreichend Platz zum Wurzeln. Und die Firma übernehme für ein Jahr die Anwuchspflege, bevor der Regen ausreichen muss.

„Stolperkante“ in der Kritik
Gekümmert haben sich Arbeiter aber auch um den Erhalt der Lindenreihe vor der Geschäftshausreihe von Mea Cucina bis zum Schuhhaus Hanna. Die Pflasterung ruht hier nicht direkt auf dem Boden, sondern auf sogenannten Wurzelbrücken, um die Nährstoffversorgung des Grüns zu erleichtern. Um diesen Aufbau zu demonstrieren, wurde eigens der Bauzaun geöffnet. Auf diesem Weg wurde aber auch eine Schwachstelle des neuen Marktes deutlich: eine kräftige Stolperkante vom bürgersteigähnlichen Weg vor den Häusern hinunter zur Platzmitte, die sich Richtung St. Viktor immer weiter vergrößerte.
Die hohe Stufe ist dem Gefälle des Platzes geschuldet, das nicht mit Schotterschichten ausgeglichen werden konnte, wie die städtischen Planer erläuterten. Denn dieses zusätzliche Gewicht hätten die Decke der Tiefgarage nicht verkraftet, die unter dem Markt liegt. Um Gefahren abzuwenden, schlugen einige der Teilnehmer der Baustellenbegehung deshalb ein Absturzgitter an der Kante vor - oder wenigstens irgendeine Art der Markierung. Noch ist die Umgestaltung ja nicht komplett beendet.

Wie das Herzstück der Schwerter Innenstadt sich künftig präsentieren soll, war aber schon immer deutlicher erkennbar. „Wir liegen im Zeitplan“, erklärte der Bürgermeister. Die äußere Umrandung präsentierte sich in weiten Teilen bereits im neuen Weser- und Ruhrsandstein, während das historische, kleinformatigere Basaltpflaster in sogenannten „Intarsien“ in der Platzmitte wiederverwendet wird.
Für einen Aufzug zur Tiefgarage wurde ein Durchbruch in die Tiefgaragendecke geschnitten. Und an den Seiten entstehen mehrere Anschlüsse für die Strom- und Wasserversorgung bei Veranstaltungen.

„Den Großen Markt als ersten Bauabschnitt wollen wir im September fertigstellen“, kündigte Christian Vöcks an. Vorerst ausgespart werde allerdings eine Fläche vor St. Viktor, weil diese für eine neue Baustelle benötigt wird. Wie der Bürgermeister wusste, habe die Evangelische Kirchengemeinde jetzt auch Fördermittel für die Fassadensanierung ihres Gotteshauses bekommen.
Neben dem neuen Turmdach kann deshalb auch diese Maßnahme in Angriff genommen werden, die das neue Pflaster unnötig beanspruchen würde. Dieses wird übrigens nicht mehr wie früher mit Zement verfugt, sondern nur noch mit Sand. Das habe sich als haltbarer herausgestellt, hieß es.

Als zweiter Bauabschnitt soll noch in diesem Jahr der Kleine Marktplatz in Angriff genommen werden. Der Rückbau des alten Pflasters soll ab 1. Juli starten, so dass bis zum Herbst auch in diesem Bereich die Decke zur Tiefgarage neu abgedichtet sein soll. Die bisherigen Bäume werden ab Oktober in den Klimagarten in Wandhofen umziehen.

Auf den Plänen war zu erkennen, wie sich der einstige Hinterhof des Marktes zu einer „grünen Oase“ mit einem „Fontänenfeld“ als Wasserspiel mausern soll. Die Müllsammelstelle verschwindet von der Platzmitte auf das Dach der Tiefgarageneinfahrt. „Wir hoffen, die Gastronomen nutzen es“, sagte der Rathauschef zu den neuen Möglichkeiten. Das Café Herrlich und die Ostermann-Brauerei hätten schon entsprechende Wünsche zu einer Außengastronomie geäußert.