
© Bernd Paulitschke
„Lange Tafel“ am Wuckenhof abgesagt – vielleicht gibt es aber Ersatz
Wegen Coronavirus
Die für den Sommer geplante „Lange Tafel“ für Freundeskreise und Nachbarn fällt aus. Grund ist die aktuelle Corona-Lage. Der Veranstalter hofft aber auf einen Ersatztermin.
Am 20. Juni wollte der Förderverein Welttheater der Straße eigentlich wieder die „Lange Tafel“ veranstalten. Die dritte Auflage der Veranstaltung wurde nun aber abgesagt.
Bürgermeister Axourgos war als Schirmherr geplant
Der Vorstand des Fördervereins kündigte noch vor wenigen Tagen an, einen „großen Sprung“ bei der Länge der Tafel machen zu wollen. „Bis jetzt haben wir es nur mit den Mitgliedern des Fördervereins gemacht und wollten das jetzt für Vereine und Freundeskreise öffnen“, sagt Vereins-Vize Andreas Roters.
Mit mitgebrachten Bierzeltgarnituren sowie Essen und Getränken sollte es ein heiteres Fest am Wuckenhof werden. Bürgermeister Dimitrios Axourgos wollte sogar die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernehmen. Daraus wird vorerst aber nichts. Wegen der Sorge um Corona entschied sich der Vorstand jetzt für eine Absage.Sichtbarer Beitrag für eine offene Gesellschaft
Der 20. Juni wurde nicht zufällig als Veranstaltungstag gewählt. An diesem Tag wird bundesweit der „Tag der offenen Gesellschaft“ begangen. Im vergangenen Jahr gab es an diesem Tag deutschlandweit über 700 Veranstaltungen. Die Lange Tafel sollte in diesem Jahr dazu kommen.
Roters teilte vor der Absage mit: „Die Lange Tafel ist nicht nur ein schönes Spektakel sondern auch ein Bekenntnis zu einer offenen Gesellschaft.“ Nicht erst seit Hanau sei eine offene Stadtgesellschaft nicht mehr selbstverständlich. An der Langen Tafel wollte man „für Demokratie und Toleranz einstehen“. Dies sollte bewusst nicht wie eine Demonstration wirken, sondern auf „heitere Weise“ stattfinden – beim gemeinsamen Beisammensein und künstlerischen Darbietungen.
Ersatzveranstaltung geplant
Trotz der Absage schließt Andreas Roters aber nicht aus, dass es spontan eine kleine Version der langen Tafel geben könnte. Das sei aber abhängig von der Corona-Lage.„Wir wissen ja alle nicht, wie es sich weiter entwickelt.“ Zumindest die Mitglieder und Freunde des Fördervereins sollen im Juni an der Tafel zusammenfinden. „Wenn es möglich ist, versuchen wir das wie in den letzten Jahren zu machen.“
Vorbild war das „Stillleben“ auf der A40
Vorbild für die Lange Tafel am Wuckenhof war das „Stillleben“ auf der Autobahn A40 im Jahr 2010. In diesem Jahr war das Ruhrgebiet „Kulturhauptstadt Europas“. Hierfür wurde unter anderem die Autobahn zwischen Dortmund und Duisburg für Autos gesperrt und auf einer Länge von 60 Kilometern insgesamt 20.000 Bierzeltgarnituren aufgestellt. Dort kamen Millionen Menschen zu einem friedlichen Fest zusammen. Roters rechnete auf dem Wuckenhof mit immerhin 300 Teilnehmern.
1989 im Ruhrgebiet geboren, dort aufgewachsen und immer wieder dahin zurückgekehrt. Studierte TV- und Radiojournalismus und ist seit 2019 in den Redaktionen von Lensing Media unterwegs.
