Der schmucke Landgasthof Linneweber ist halb verschwunden. Das Gebäude versteckt sich derzeit hinter einem großen Haufen Holzschnitzel, die auf dem Parkplatz an der Straße Bürenbruch 30 aufgeschüttet sind. Das Gras ist ein wenig zu hoch, der Eingangsbereich wirkt düster.
2017 schloss das beliebte Ausflugslokal in Schwerte praktisch über Nacht. Besitzerin der großen Immobilie ist die Familie Wassermann. Die versuchte noch im April 2022, über eine bekannte Immobilienseite im Internet einen neuen Pächter zu finden. „Vielversprechender Landgasthof mit Hotel in bevorzugter Außenlage inklusive Ausstattung“, so wurde Linneweber dort angepriesen.

Pächtersuche für Linneweber geht weiter
Dann verschwand die Anzeige plötzlich aus dem Netz. War es das mit dem Versuch, den alten Gasthof wieder zum Leben zu erwecken? Immer wieder erreichen die Redaktion besorgte Nachfragen von Leserinnen und Lesern. Vonseiten der Besitzer kommt dazu ein klares „Nein“.
Der aktuelle Stand sei, dass man für den Gasthof weiterhin eine neue Pächterin oder einen neuen Pächter suche. Durch Corona sei die Lage nicht einfacher geworden und derzeit komme noch ein weiteres Problem hinzu: Der Fachkräftemangel, der die gesamte Gastronomie betreffe.
Doch gab es bislang überhaupt Interessenten für den Gasthof, der immerhin eine Gastraumfläche von knapp 200 Quadratmetern aufweist? Interessenten seien durchaus da, so die Inhaberfamilie. Es scheitere nur immer wieder daran, dass einfach kein Personal zu bekommen sei, um ein solches Haus zu führen.

Gebäude ist gut in Schuss
Auch das plötzliche Verschwinden der Anzeige aus dem Internet habe, was die Zukunft des Gasthofes Linneweber angehe, keinerlei Bedeutung. Über das Portal seien ohnehin wenig Anfragen gekommen. Man werde nun einen anderen Weg versuchen: über die Brauereien. So erhoffen sich die Besitzer, einen neuen Pächter für den Gasthof Linneweber zu finden. Denn das Ziel sei, das versichern die Eigentümer der Immobilie, dass am Bürenbruch 30 auch weiterhin eine Gastronomie zu Hause ist.
Ein Vorteil sei, dass das Gebäude noch gut in Schuss sei. Lediglich der Wintergarten, der optisch ein wenig „angegriffen“ wirkt, müsste bei einer neuen Verpachtung zurückgebaut werden. Und was die Hackschnitzel auf dem Parkplatz angehe: Die könnten innerhalb weniger Stunden wieder verschwinden, sobald ein Pachtvertrag zustande komme.
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