Kundgebung gegen Querdenker auf Postplatz: „Präsenz zeigen und aufklären“

© Denise Felsch

Kundgebung gegen Querdenker auf Postplatz: „Präsenz zeigen und aufklären“

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Zu einer Kundgebung versammelte sich am Samstag (1. Mai) eine kleine Gruppe Demonstrierende. Die Botschaft war eindeutig: Einen Gegenpol darstellen zu den Demos Anfang April.

Schwerte

, 01.05.2021, 18:06 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auf dem Postplatz in Schwerte haben sich am Tag der Arbeit, 1.Mai, wie schon Anfang April etwa 20 Personen versammelt. Allerdings handelt es sich dieses Mal nicht um Eltern, die gegen die Corona-Schnelltest-Pflicht für Kinder an Schulen demonstrieren - und auch nicht um Mitglieder der hiesigen Querdenker-Szene.

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Nein, es handelt sich um eine Kundgebung und ein Zeichen gegen die Ereignisse der vergangenen Wochen: „Das heute wird erst einmal ein kleiner Testlauf, um zu sehen, wie das alles so unter den gegebenen Bedingungen funktioniert. Vor allem aber wollen wir Präsenz zeigen und aufklären“, sagt Jan Horstmeier von Kunterbunt e.V..

Aufklärungsarbeit

Aufklären, das heißt laut Horstmeier: Man will darauf hinweisen, dass zwischen den Querdenkern und der rechten Szene bereits gefährliche Verbindungen bestehen - und dass versucht wird, diese möglichst zu verbergen. „Anfangs war das noch klar erkennbar, da AfD-Ratsherr Sebastian Rühling die noch selbst angemeldet hatte.“ Dann wurden die Veranstaltungen plötzlich anderweitig organisiert, ohne dass die Verbindung zur sogenannten „Querdenken“-Bewegung und dem organisierten Rechtsextremismus einfach erkennbar war, so Horstmeier.

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Dennoch: Die Demos der Eltern waren von Rühling vorab angekündigt worden. Der Vorwurf steht im Raum, die protestierenden Eltern ließen sich instrumentalisieren. Was dafür spricht, ist auch das Auftauchen eines Promis der Querdenker-Szene, der Ex-VfL Schwerte-Spieler Artur Helios, bei der Demonstration der Eltern.

Die Demonstrierenden haben auch Plakate angefertigt.

Die Demonstrierenden haben auch Plakate angefertigt. © Denise Felsch

Das alles erklärt auch ein Sprecher den anwesenden Demonstranten sowie den wenigen Passanten, die heute am Feiertag in der Stadt unterwegs sind. Neben ihm steht eine Demonstrantin, die ihm den Zettel hinhält, auf dem seine Rede geschrieben steht. Das Megaphon ist mit Folie umwickelt, für den Infektionsschutz.

Man sei nicht vorrangig politisch ausgerichtet, sagt Jan Horstmeier, aber: Dass es sich bei diesem Schlagabtausch um ein hoch politisiertes Thema handelt, das ließe sich nicht von der Hand weisen. „Sicher würden wir uns unsere Positionierung überlegen, wenn die Rechten nicht so stark mitmischen würden. Doch das Problem hierbei ist: Es geht vielen Kreisen nicht darum, etwas zu verändern in Hinblick auf andere Corona-Maßnahmen - sondern darum, ihre Ideologien zu verbreiten“, so Horstmeier.

Bewusstsein schaffen

Und aus diesem Grunde wolle man eben Bewusstsein dafür schaffen, dass einige Querdenker von den Rechten instrumentalisiert werden. Und auch über die Querdenker-Szene in Schwerte aufklären. Weitere Kundgebungen zu dem Thema sind seitens des Kunterbunt e.V. auch für die beiden folgenden Samstage, den 8. und den 15. Mai, zu gleicher Zeit an gleicher Stelle geplant.

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Vertreter der Querdenker-Szene ließen sich nur vereinzelt blicken. „Hier war zumindest schon ein bekanntes Gesicht und hat gefilmt“, so Horstmeier. Doch vermittelt der Gesamteindruck ein friedliches Bild. Es hat sich keine Gegenseite aufgestellt, die anwesenden Demonstrierenden stehen mit Maske und Abstand zueinander. Eine Leine ist zwischen zwei Laternen aufgespannt, an der Flyer hängen - um zu vermeiden, dass diese selbst ausgehändigt werden.

Die Polizei, die für die Demonstration abgestellte wurde, hatte während des Einsatzes wenig zu tun. Es blieb ruhig und friedlich.

Die Polizei, die für die Demonstration abgestellte wurde, hatte während des Einsatzes wenig zu tun. Es blieb ruhig und friedlich. © Denise Felsch

Polizei-Einsatzleiter Martin Haupt ist zufrieden: „Das läuft hier alles ganz friedlich ab und es wird auch nichts großartig passieren.“ Und tatsächlich bestätigt sich dies zum Ende der Kundgebungen um 15 Uhr.