Designer Christoph Prausnitz ist mit 75 Jahren gestorben Seine Engel prägten den Krippenweg

Seine Engel prägten den Krippenweg: Christoph Prausnitz ist tot
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Der übergroße Friedensengel schwebte unübersehbar über einer Station des Schwerter Krippenwegs. Doch der Künstler, der das himmlische Wesen mit Gefangenen der Justizvollzugsanstalt (JVA) Ergste geschaffen hatte, hielt sich lieber im Hintergrund.

„Er arbeitete auf leisen Sohlen kreativ, kompetent und handwerklich geschickt“, charakterisiert Krippenweg-Initiatorin Hille Schulze Zumhülsen den Diplom-Designer Christoph Prausnitz, der am 6. März 2025 gestorben ist. Er wurde 75 Jahre alt.

Kreativwerkstatt geleitet

„Er war so zurückhaltend“, sagt Hille Schulze Zumhülsen weiter. Damit habe er auf der Bühne der Öffentlichkeit gern seiner Ehefrau, der Malerin Elisabeth Stark-Reding, den Vortritt überlassen. Das Paar war sich – so erfuhr die Krippenweg-Initiatorin bei einem Interview – während des gemeinsamen Kunststudiums an der Fachhochschule Dortmund begegnet.

Der Funke muss auf Anhieb übergesprungen sein. Alles stimmte überein – von den Interessen über den Geschmack bis hin zu den Möbeln: „Sie haben sich 14 Tage gekannt und das Aufgebot bestellt.“ So hieß damals die Anmeldung der Eheschließung, die im Rathaus öffentlich ausgehängt wurde.

„Die Beiden waren bis heute ein Team, ein wirkliches Team“, erklärt Hille Schulze Zumhülsen. Um seiner Frau den Rücken freizuhalten für den Beruf als freischaffende Künstlerin, sei Christoph Prausnitz arbeiten gegangen. Er habe die Kreativwerkstatt im Dortmunder Westfalenpark geleitet.

Als Hille Schulze Zumhülsen im Jahre 2015 nach einem Besuch des Krippenwegs in Münster-Handorf die Idee entwickelte, Ähnliches auch in Schwerter in der Weihnachtszeit zu präsentieren, war das Künstlerpaar sofort mit an Bord. Es zählte zu den vielen Unterstützern, die Mut machten, das Vorhaben in der Altstadt zwischen Markt und Mühle tatsächlich umzusetzen.

Engel standen im Mittelpunkt

„Christoph Prausnitz war eine Bereicherung des Krippenwegs. In Verbindung mit der JVA hat er zusammen mit seiner Ehefrau zahlreiche Projekte entwickelt. Immer standen Engel im Mittelpunkt, Engel, die retten, beschützen, da sind. Aktuelle Themen wie Menschenwürde, Toleranz, Respekt, Umweltverschmutzung wurden umgesetzt“, berichtet Hille Schulze Zumhülsen und schließt: „Danke, Christoph Prausnitz!“

Damit spricht sie wohl stellvertretend für unzählige Schwerterinnen und Schwerter, die sich jedes Jahr aufs Neue aus dem Krippenweg ein wenig Besinnlichkeit im hektischen Alltag schöpfen.

Letzte Ruhestätte in Villigst

Die Besietzung von Christoph Prausnitz findet am Dienstag (18.3.) um 12.30 Uhr auf dem Villigster Friedhof an der Rote-Haus-Straße statt.