Alle Augen richten sich auf Schwarz-Gelb. Auffällig prangt das Plakat in der ansonsten mit braunem Packpapier verklebten Schaufensterfront. Ein professionelles Dortmunder Immobilienhandelshaus hat die Suche nach einem Gastronomen für das Schmuckkästchen in der Schwerter Innenstadt übernommen, dessen Umfeld durch die Umgestaltung des kleinen Marktplatzes noch weiter aufgewertet wird.
Klar: Die Rede ist vom Kotte-Haus an der Brückstraße, das seit dem Wegzug des namensgebenden Tischkultur-Geschäfts vor knapp einem Jahr leer steht.
Etzel sortiert die Kandidaten
Nachdem ein zunächst vom Stadtmarketing vorgestellter Ex-Kult-Wirt vom Phoenix-See plötzlich abgesprungen war, waren noch weitere, selbst akquirierte Interessenten durch das Objekt geführt worden, wie Bernhard Druffel von der Immobilieneigentümer-Familie berichtet.
Im persönlich bekannten Umfeld stieß aber die Suche nach einem Betreiber, der wirtschaftlich so aufgestellt ist, dass er Einrichtung und Küche selbst mitbringt und eine so große Fläche bespielen kann, an ihre Grenzen. Deshalb habe man sich umgehört, welche Immobilienhäuser diese Aufgabe erfolgreich übernehmen könnten. Die Wahl fiel auf die Firma Etzel aus Dortmund.

„Etzel ist begeistert“, sagt Bernhard Druffel. Das Unternehmen gebe aber keine Wasserstandsmeldungen ab, sondern nehme erst einmal in aller Stille eine Vorsortierung der Kandidaten vor: „Erst wenn einer richtig will und da reinpasst, dann stellen sie ihn vor.“ Nur eines wüssten die Eigentümer: Das Objekt werde nur an etwas vergeben, was ihnen gefalle. Es müsse Niveau haben.
Alle Wohnungen schon vermietet
Ihren Teil dazu hat die Familie von Bernhard Druffel schon geleistet. Die fünf Wohnungen in den oberen Etagen seien komplett vermietet. Und in dem gewerblichen Bereich darunter sei alles vorbereitet: „Alle Infrastruktur liegt. Wir warten darauf, dass jemand sagt: Das Konzept möchte ich machen.“ Dann könne nach Absprache passend zu dessen Farbkonzept der Boden gestaltet werden. Je nach Wunsch könnte beispielsweise die Decke, die derzeit von Industrie-Design geprägt ist, hellgrau oder schwarz gestrichen werden.

„Unser größter Wusch ist Gastronomie“, betont Bernhard Druffel. Auf der Rückseite seien deshalb schon Fensterelemente eingesetzt worden, die eine Außengastronomie auf dem kleinen Marktplatz ermöglichen, der schon am Morgen im Sonnenlicht glänze. Nur für den Fall, dass sich kein Gastronom für das Objekt begeistern ließe, haben die Hauseigentümer einen Plan B: „Dann würden wir auch anderes Gewerbe dort hinbringen.“ Aber nur hochwertiges, das zur Immobilie und dem Umfeld passt.
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