Elif Yildirim verkauft Friseursalon Kopfsalat „Wirklich arbeiten nur die alten Eisen“

Kein Personal zu finden: Elif Yildirim verkauft ihren Salon Kopfsalat
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Weit, ganz weit auseinander spreizt Elif Yildirim Daumen und Zeigefinger. Der Abstand verdeutlicht: So dick war einmal der Briefstapel von Berufskolleginnen und -einsteigerinnen, die sich darum rissen, in einem ihrer Salons die Schere schwingen zu dürfen.

„Früher gab es Bewerbungen ohne Ende“, sagt die Friseurmeisterin aus Schwerte. Doch diese Zeiten seien lange vorbei: „Vor sechs Jahren hatte ich die letzte Auszubildende.“

Mitarbeiterinnen im Ruhestand

Für die junge Generation scheint der einstige Traumberuf seinen Reiz verloren zu haben. Elif Yildirim kennt die Gründe: „Die wollen samstags nicht mehr arbeiten.“ Auch die langen Arbeitstage im Einzelhandel würden viele Jugendliche abschrecken: „Die, die wirklich arbeiten, sind die alten Eisen.“ Mit diesem Problem stehe sie aber nicht alleine da. Die gleiche Klage höre sie immer wieder von vielen ihrer Kundinnen und Kunden, die auch selbstständig tätig sind: „Die suchen alle.“

Elif Yildirim steht vor ihrem Salon "Kopfsalat" in Schwerte.
Einkaufszentrum, Bahnhof und Seniorenheim sind nur einen Katzensprung entfernt. Elif Yildirim schwärmt von der Lage ihres Salons Kopfsalat. © Reinhard Schmitz

Der drängende Personalmangel sei auch der Grund, warum sich Elif Yildirim schweren Herzens von ihrer Filiale am Schwerter Bahnhof, dem Salon „Kopfsalat“, trennen wolle.

„Zwei Mitarbeiterinnen sind im vergangenen Jahr in Rente gegangen“, erklärt sie. Eine weitere sei in Teilzeit geblieben. „Aber um den ganzen Laden bestehen zu haben, müsste man mindestens vier Mitarbeiter haben.“ Als die Inhaberin im November den „Kopfsalat“ vorübergehend mit dem Hinweis auf Krankheitsgründe schloss, hatte sie noch gehofft, neues Personal zu finden. Doch alle Mühe blieb vergeblich.

Eine Frau trägt einen Salat auf dem Kopf - das Logo des Salons Kopfsalat in Schwerte.
Seit 17 Jahren gibt es den Salon Kopfsalat in Schwerte. Die ersten sieben Jahre war er am Westwall zu finden. © Reinhard Schmitz

Deshalb sucht Elif Yildirim (Tel. 0170/804 51 99) jetzt dringend eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für den Salon direkt unter dem Rewe-Einkaufszentrum an der Beckestraße/Ecke Margot-Röttger-Rath-Straße. Der Standort ist etabliert. Seit zehn Jahren ist dort der Friseursalon „Kopfsalat“ beheimatet, der ursprünglich am Westwall gegründet worden war.

„Es ist alles top, 1-A-Zustand“, schwärmt die Inhaberin. Selbst die Grünpflanzen zeugen davon, dass hier regelmäßig nach dem Rechten gesehen und alles in Schuss gehalten wird. Nur die Pflegeprodukte aus den Regalen hat die Friseurmeisterin nach und nach mitgenommen in ihren Stammbetrieb „Haarstudio by Elif“ am Rosenweg.

Es gibt zwölf Arbetsplätze

Das komplette Inventar samt Kassensystem im Grün gestalteten „Kopfsalat“ könnte der neue Betreiber übernehmen. Auf 93 Quadratmetern stehen dort nicht nur zwölf Arbeitsplätze und ein Wartebereich zur Verfügung, es gibt auch einen Raum mit Küchenzeile und Waschmaschine.

Elif Yildirim steht in ihrem Salon Kopfsalat in Schwerte und breitet die Arme aus.
Insgesamt zwölf Arbeitsplätze und einen Wartebereich bietet der Salon Kopfsalat. © Reinhard Schmitz

Die Lage im Schnittpunkt zwischen Bahnhof, Busbahnhof, Einkaufszentrum und Seniorenheim sei einfach ideal, verdeutlicht Elif Yildirim: „Und der Vermieter ist auch interessiert, dass es ein Friseur bleibt.“

Ihre Kunden genießen noch einen weiteren unschätzbaren Vorteil: Wenn Strähnchen oder Dauerwelle mal etwas länger dauern, brauchen sie nicht die Parkplatz-Überwacher des Einkaufszentrums zu fürchten. Denn die Friseurmeisterin kann ihnen gesonderte Bescheinigungen geben, mit denen sie ihre Autos länger auf dem Gelände stehenlassen dürfen.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 3. März 2024.