Ladendieb (26) rastet in Kauflandfiliale aus Er spuckte auf Mitarbeiter und drohte Gewalt an

Körperverletzung: Ladendieb spuckt Kauflandmitarbeiter an
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Nach dem Genuss von reichlich Wodka und mit daraus resultierenden 1,9 Promille im Blut, hatte sich ein 26-Jähriger am Nachmittag des 6. März 2024 in die Kauflandfiliale Am Dohrbaum in Schwerte begeben. Er ließ Bier für 9,34 Euro in seinem Rucksack verschwinden. An der Kasse bezahlte er lediglich eine Flasche. Als ihn Mitarbeiter auf den Diebstahl angesprochen hatten, rastete der Mann aus.

Ein weiterer Mitarbeiter kam dazu: Der 26-Jährige spuckte einen der beiden an und packte ihn am Hals. Beide Angestellten beleidigte er massiv.

Er drohte damit, ihnen Gliedmaße sowie Geschlechtsteile abschneiden zu wollen. Schließlich kam die Polizei dazu. Auch den Beamten gegenüber zeigte der Alkoholisierte keinen Respekt.

Auch ihnen schleudert der Gefasste Beleidigungen entgegen. Er drohte damit, die Beamten umzubringen. Ein Spuckversuch verfehlte sein Ziel. Der 26-Jährige sperrte sich gegen seine Fixierung.

Die ganze Aktion bringt dem Mann einen Platz auf der Anklagebank des Amtsgerichts Schwerte ein. Dort ist von Aggressivität nichts mehr zu spüren. Stattdessen gibt sich der Angeklagte reuig.

Er legt sofort ein Geständnis ab und entschuldigt sich bei den als Zeugen geladenen Marktmitarbeitern und Polizisten: „Es tut mir mega leid.“ Der 26-Jährige berichtet von einer Alkoholsucht. Nach dem Vorfall habe er sich freiwillig in stationäre Therapie begeben. Allerdings sei er beim Angebot eines anderen Patienten schwach geworden und habe von diesem Alkohol angenommen. Daraufhin sei er rausgeflogen.

Therapie in Aussicht

Während seiner Aussage bricht der Schwerter immer wieder in Tränen aus, kann kaum weitersprechen. Die Richterin macht dem Mann klar, dass sein Verhalten sehr schwierig für seine Familie sei.

„Wissen Sie, ich bemühe mich wirklich. Das kostet viel Kraft. Draußen sehe ich jemanden Bier trinken oder komme an einem Kiosk vorbei“, so der 26-Jährige. Inzwischen habe er sich für betreutes Wohnen angemeldet. Und auch eine neue Therapie sei in Aussicht.

Der Angeklagte kommt mit einer Vorstrafe wegen räuberischen Diebstahls mit Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte im Gepäck. Dafür hatte er sieben Monate auf Bewährung bekommen.

Sein Geständnis, seine Reue, die Entschuldigungen und die geplanten Maßnahmen, vom Alkohol loszukommen, veranlassen das Gericht, die Freiheitsstrafe von einem Jahr für den Vorfall bei Kaufland noch einmal zur Bewährung auszusetzen.

Als Auflage muss der Schwerter unter anderem sämtliche Therapiemaßnahmen durchziehen. „Danke, danke. Ich werde diese Chance nutzen“, verspricht der Angeklagte. Das sollte er auch besser. Anderenfalls werden beide Bewährungen widerrufen und der 26-Jährige muss für mehr als zwei Jahre ins Gefängnis.