Keine großflächigen Schotterbeete mehr: Für den Katholischen Friedhof hat die Mariengemeinde die Gestaltungssatzung geändert. © Reinhard Schmitz

Umweltschutz in Schwerte

Kirchengemeinde verbietet großflächige Schotterbeete auf dem Katholischen Friedhof

Die Mode der Schotterbeete hat von den Vorgärten auf die Grabgestaltung übergegriffen. Die Mariengemeinde hat die Steinwüsten verboten. So pflegeleicht wie gedacht sind sie auch gar nicht.

Schwerte

, 05.01.2020 / Lesedauer: 3 min

„Bitte entfernen Sie den weißen Kies.“ Diese Aufforderung finden manche Besucher des Katholischen Friedhofs auf einem einlaminierten Schildchen vor, wenn sie vor der Gruft ihrer Angehörigen stehen. „Es nahm Überhand mit den weißen Kieselsteinen“, begründet Friedhofsgärtnermeister Heiner Knostmann. Die Schotterbeetmode aus den Vorgärten hatte auf die Gestaltung der Gräberfelder übergegriffen. Vor allem aus Gründen des Naturschutzes wollten die Verantwortlichen der Pfarrgemeinde St. Marien, Eigentümerin des Geländes, diesen Trend stoppen.

Erzbischof hat Änderung der Gestaltungssatzung genehmigt

„Der Friedhof ist eine grüne Lunge in der Stadt“, sagt Knostmann. Erst im Vorjahr sei noch vom Bienenjahr gesprochen worden. Statt Gräber mit Steinen zu versiegeln, wäre es doch besser, mehr Blumen zu pflanzen, deren Nektar den Insekten Nahrung bieten könnte: „Wenn Hummeln und Bienen landen - dann haben wir gewonnen.“ Dementsprechend hat die Mariengemeinde noch im vergangenen Jahr mit Genehmigung des Erzbischöflichen Generalvikariats in Paderborn ihre Friedhofssatzung geändert. „Kiesabdeckungen, die mehr als 25 Prozent der Oberfläche der Grabstätte abdecken“, sind danach verboten. Darüber informiert ein mit gelbem Leuchtstift markierter Aushang im Schaukasten neben dem Haupteingang an der Friedhofstraße. Ebenfalls nicht erlaubt seien steinerne Grabplatten, die das Grab komplett abdecken, erklärt Knostmann. Das sähe man manchmal auf Kommunalfriedhöfen.

Auf anderen Flächen hat aber auch die Stadt Schwerte schon eine Rolle rückwärts gemacht. Beispielsweise wurde das halbrunde Beet vor dem Nebeneingang des Rathauses an der Hastingsallee im Herbst naturnah zurückgestaltet, nachdem es 2017 in eine Schotterwüste verwandelt worden war. Damit war die Verwaltung einer Empfehlung des Beschwerdeausschusses gefolgt. Auch am Verkehrskreisel in Wandhofen und auf der Fläche an der Ecke Nordwall/Goethestraße sollten Steine zugunsten von blühenden Blumen weichen. Bürgermeister Dimitrios Axourgos (SPD) wollte damit ein Vorbild für die Eigentümer privater Gärten geben.

Kiesbeete sind gar nicht so pflegeleicht

Ganz so pflegeleicht, wie manche glauben, sind Kiesbeete beispielsweise auf dem Friedhof laut Knostmann auch überhaupt nicht. „Manche machen das Grab so fertig und kommen dann drei Jahre nicht mehr“, erzählte der Friedhofsgärtnermeister. Zwischen den Steinen sammele sich dann aber das Laub der Bäume, das zu Humus verrotte, auf dem herumfliegende Samen von Unkräutern keimten. Und schon schieße der Löwenzahn hervor. Außerdem machten Moos und Dreck die weißen Steine unansehnlich.

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