Keine Maskenpflicht mehr im ÖPNV Schwerter reagieren ganz unterschiedlich

Keine Maskenpflicht mehr im ÖPNV: Schwerter reagieren ganz unterschiedlich
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Kein Hyperventilieren unter der Maske nach dem kurzen Sprint zum Zug; keine spontane Erblindung durch beschlagene Brillengläser nach dem Betreten des Busses: Wer im öffentlichen Nahverkehr keine FFP2-Maske tragen möchte, der muss das seit Mittwoch (1. Februar) auch nicht mehr tun – so die neue Regelung für NRW. Eine Erleichterung, müsste man meinen. Die Schwerter begegnen der neuen Situation mit gemischten Gefühlen.

„Super, ist schon lange überfällig“, meint Gerhard (63). Er sitzt unter der Überdachung auf der Businsel am Schwerter Bahnhof. Während der Pandemie und in der darauffolgenden Zeit sei er nur mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gereist, wenn es sich nicht anders regeln lies. Ihm sei die Atmung unter der Maske schwer gefallen. Jetzt könne er wieder befreit ein- und aussteigen, wie es ihm in den Sinn komme, um zum Beispiel mit dem Zug zu Schachturnieren nach Dortmund oder Bochum zu fahren.

Zehn bis zwölf Stunden mit Maske

Eine Zugreisende, die vor dem Schwerter Bahnhof wartet, sieht die Situation anders. „Nach zwei Jahren ÖPNV mit Maske war das heute ein bisschen komisch“, erzählt sie. Sie fährt täglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln und hat sich vorgenommen, auch weiterhin einen Gesichtsschutz mit sich zu führen – für den Fall, dass es in der Bahn mal voller wird.

Die Maske in öffentlichen Nahverkehrsmitteln ist seit dem 1. Februar nicht mehr Pflicht.
Die Maske in öffentlichen Nahverkehrsmitteln ist seit dem 1. Februar nicht mehr Pflicht. Wer sie freiwillig weitertragen möchte, kann das tun. © picture alliance/dpa

Ingo Rittgerodt ist erleichtert, dass er den Schutz in Zukunft weglassen kann. Der 39-Jährige berichtet, dass es während der Pandemie Phasen gab, in denen er, während der Anreise zur Arbeit und auf der Arbeit, zehn bis zwölf Stunden täglich eine Maske tragen musste.

Maske auch Kälteschutz

Für Gerald Bönneken ist die Situation ohne Maske noch ungewohnt. Er hat sich vorgenommen den Mund- und Nasenschutz erst mal weiterzutragen. „Ich denke mal, ich schleiche das über die nächsten Wochen langsam aus“, erzählt er. Im Winter sei die Maske zusätzlich zu dem Viren- auch ein Kälteschutz für das Gesicht.

Trotzdem freue er sich darüber, dass es in Bus und Bahn ohne das Stück Stoff weitergehe. „Ich bin mal aus einem Zug geflogen, weil ich im Bordrestaurant zwischen Getränk und Speise die Maske nicht direkt wieder aufgesetzt habe“, erzählt er.

Solche Situationen gehören der Vergangenheit an. Zukünftig gilt die Maskenpflicht nur noch für Krankenhäuser, Arztpraxen und Pflegeheime. Dass diese Regelung sinnvoll ist, darin sind sich alle Befragten einig. „Ich wünsche mir, dass die Maskenpflicht in den Arztpraxen bestehen bleibt“, erzählt eine Reisende. „Wenn die Leute da sitzen und husten – ganz ehrlich – das möchte ich gar nicht bekommen.“

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