
© Michael Blaschzyk
Nach „Hallöchen aus Ergste“: Karnevalsschlager aus Schwerte stürmt in Radio und Fernsehen
Sängerin Susan Kent
Schwerte wird immer närrischer. Jetzt stürmt sogar ein Karnevalsschlager aus der Ruhrstadt in Radio und Fernsehen. Und der Macher hat schon mit „Hallöchen aus Ergste“ große Erfolge gefeiert.
Schwerte kann ja viel. Aber ein Karnevalsschlager aus der Ruhrstadt? Das gibt es nicht? Falsch! Man braucht nur WDR 4 aufzudrehen. „Hömma, samma, kannsse ma“ mischt es sich zwischen kölsche Schunkellieder.
Die Zeile im besten Ruhrgebietsslang ist nur der Refrain des Stimmungssongs made in Schwerte, der „Mädels aus dem Pott“ heißt. Im Rekordtempo von 14 Tagen hat er sich ins Musikprogramm des Senders katapultiert.
Entstanden im Dachbodenstudio mit Blick aufs Hoesch-Werk
Entstanden ist der Hit für die närrische Jahreszeit am Rande der Innenstadt, nur einen Steinwurf vom Hoesch-Presswerk entfernt. Dort, wo schon die Ortsteil-Hymne „Hallöchen aus Ergste“ komponiert wurde: Im Dachbodenstudio von Michael Blaschzyk. Nur, dass diesmal den Text nicht Operettenbühnen-Direktor Gunther Gerke beisteuerte, sondern Susan Kent.
Mit der Profisängerin hatte der 45-Jährige schon beim Pannekaukenfest und beim Weihnachtsmarkt am Wuckenhof auf der Bühne gestanden. Jetzt klingelte sie plötzlich an seiner Tür: „Ich brauche einen Karnevalsschlager.“ Also setzte man sich ans Keyboard.
Musikalisch war alles klar. Es sollte ein Schlager werden, der ins Ohr geht, bei dem jeder spätestens beim zweiten Refrain mitsingen kann. Aber textlich, worum sollten die Strophen kreisen? „Es sollte dem Hörer im Ruhrgebiet gefallen“, hatten Blaschzyk und Kent ihre Zielgruppe im Blick: „Wir wollten herausarbeiten, was dort schön ist.“
Herausgekommen ist ein Loblied auf die Menschen, die zusammenhalten. Die sich streiten, aber dann auch schnell wieder vertragen.
Eine nicht unerhebliche Rolle spielten zwei Gläser Gin Tonic
„Alles ist an einem Abend entstanden“, erzählt Michael Blaschzyk. Nicht in der Autorenzeile des Songs aufgeführt ist ein geistiger Beistand, der für das Gelingen eine nicht unerhebliche Rolle spielte: Zwei Gläser Gin Tonic machten dem närrischen Geniestreich Beine.
Aufgenommen wurde der Schlager anschließend in einem Profi-Studio von Susan Kent. Wer ihn auf Spotify sucht, sollte ihr Pseudonym Pia Pottrose eingeben.
„Es kann sein, dass wir öfter mal zusammen was machen werden“, sagt Michael Blaschzyk. Doch zunächst ruft er die Schwerter zum Daumendrücken auf. Denn die „Mädels aus dem Pott“ könnten kurz vor ihrer Fernseh-Premiere stehen. Jedenfalls wurde der närrische Schlager „Made in Schwerte“ für die WDR-Karnevalsshow „Alles unter einer Kappe“ aufgezeichnet.
Es ist aber nicht absolut sicher, ob alles Material für die vierstündige Sendung zusammengeschnitten werden kann. Zeigen wird es sich am Veilchen-Dienstag, 25. Februar, ab 20.15 Uhr im Dritten Programm.
Reinhard Schmitz, in Schwerte geboren, schrieb und fotografierte schon während des Studiums für die Ruhr Nachrichten. Seit 1991 ist er als Redakteur in seiner Heimatstadt im Einsatz und begeistert, dass es dort immer noch Neues zu entdecken gibt.
