Frank (63) ist nie Türsteher auf Ibiza geworden Ein Glück für alle Käse-Fans aus Schwerte

Frank (63) ist nie Türsteher geworden – ein Glück für Schwerter Käse-Fans
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Schon von Weitem schallt das Lachen von Frank Rest (63) über den Schwerter Wochenmarkt, der wegen des Markt-Umbaus derzeit auf dem Wuckenhof aufgebaut ist. Der Plettenberger Käse-Händler betreibt seinen Stand aus Familienhand bereits seit 46 Jahren und möchte keinen einzigen Tag davon missen.

„Wir verkaufen hier Molkereiprodukte, überwiegend Käse - 230 Sorten aus vielen verschiedenen Ländern. Da hat bisher jeder was gefunden“, sagt Rest über das Angebot seines Teams. Der Verkaufsschlager sei der Schweizer Bergkäse, aber: „Am meisten ist immer das gefragt, was am knappsten ist.“

Beim Käsestand auf dem Wochenmarkt steht eine Kuh-Spardose auf der Theke.
Frank Rest übernahm das Familiengeschäft mit Käse von seinem Vater. © Hella Horstendahl

Türsteher oder Käse-Händler?

Bereits mit jungen 15 Jahren stieg Rest in das Familiengeschäft ein. „Das war mein Wunsch“, betont der 63-Jährige, der schließlich in die Fußstapfen seines Vaters trat und die Käserei übernahm. Doch Rest muss gestehen: „Zwischendurch wollte ich mal Türsteher auf Ibiza werden. Das war eigentlich mein Traumjob. Aber dann hab ich mich dafür entschieden, was ich schon besser konnte und bin dann weiter beim Käse geblieben.“ Ob Wahrheit oder Scherz, ist (wie immer) bei Frank Rests guter Laune schwierig zu unterscheiden.

Eines steht aber fest: Käse-Händler ist der Plettenberger mit einer unerschöpflichen Leidenschaft. „Für mich ist das ein Lebensinhalt, schon immer gewesen.“ Der 63-Jährige könnte bereits in Rente gehen, tut es aber nicht. Ansonsten müsse er sich ein neues Hobby suchen. „Mein Beruf ist mein Hobby. Ich möchte kein Golf spielen, da bleibe ich lieber hier und habe guten Kontakt zu meinen Kunden“, so der Käse-Händler launig.

Am Käsestand wird reichlich Kundschaft auf dem Schwerter Wochenmarkt bedient.
Zu der Kundschaft von Frank Rest zählen fast ausschließlich Stammkunden, zu denen er ein freundschaftliches Verhältnis pflegt. © Hella Horstendahl

Mit Humor bei der Arbeit

Rest schätzt und pflegt eine enge Bindung zu seinen Kunden, die er zum Großteil beim Vornamen kennt. Einige der Marktbesucher und -besucherinnen kaufen bereits in zweiter oder dritter Generation bei Rests Stand ein. „Wir leben fast nur von Stammkunden“, erklärt der 63-Jährige. Die meisten bleiben für immer, für die anderen war es einmaliges Vergnügen. Seit 46 Jahren auf dem Schwerter Wochenmarkt gehe Rest auf die Kunden ein und wisse immer, was diese wollen.

Besonders wichtig sei ihm bei seiner Arbeit als Käse-Händler der Spaß. Ohne ein paar Scherze und einen lustigen Spruch auf den Lippen würde ihm sein Beruf nur halb so gut gefallen. „Wichtig ist, dass man nicht dröge verkauft. Weil sonst spiele ich wirklich irgendwann Golf, und das möchte ich nicht“, witzelt Rest. Wieder lacht er.

Auf der Rückseite des Käsestands ist ein Graffiti mit dem Schriftzug "Käse" zu sehen.
Auf die Rückseite seines Verkaufswagens hat sich Frank Rest von einem kreativen Schwerter Kopf ein Kunstwerk sprühen lassen. © Hella Horstendahl

Verstecktes Kunstwerk

Ein besonderer Hingucker des Verkaufswagens liegt versteckt auf der Rückseite. Hier prangt ein Käse-Graffiti, das einst ein Schwerter Künstler zur Eröffnung des Standes auf das kleine Auto sprühte.

Der Käsestand von Frank Rest, der immer mittwochs und samstags seine Klappen öffnet, und sein einzigartiger Verkäufer sind vom Schwerter Wochenmarkt nicht mehr wegzudenken. Und so schnell wird sich das auch nicht ändern, denn der 63-Jährige hat ein Geheimrezept: „Käse hält jung.“

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