
© Reinhard Schmitz
Neue Infotafel erklärt: Darum steht der stählerne Bogen vor dem Bahnhof
Bahnhof Schwerte
Etliche Schwerter wunderten sich, warum vor ein paar Wochen plötzlich ein Stahlgerüst auf dem Bahnhofsvorplatz errichtet wurde. Die Eisenbahnfreunde beenden das Rätseln mit einer Infotafel.
Vor dem Rathaus hat die Stadtverwaltung einen Rosenbogen aufgestellt als Foto-Kulisse für Hochzeitspaare. Aber was soll auf einmal dieser eiserne Bogen auf dem Bahnhofsvorplatz? Das fragten sich etliche, die auf dem Weg vom Zug zu den Bushaltestellen unvermittelt unter der massiven Konstruktion hindurchgingen.
Jetzt können sie eine Antwort finden. Denn die Eisenbahnfreunde Schwerte haben das Mahnmal, das sie im Sommer errichten ließen, um die bislang fehlende Infotafel ergänzt.
Fast 100 Jahre lang trug der Pfeiler das Bahnsteigdach
Stilecht auf einer ehemaligen Verankerung des Bogens montiert, ist in einem Edelstahlrahmen dessen komplette Geschichte in Kurzform zu lesen. Ein Foto zeigt dazu den ursprünglichen Standort als Träger des Bahnsteigdachs zwischen den Gleisen 5 und 6, wo die Züge nach Dortmund und Iserlohn abfahren. Für die Eröffnung dieser Strecke war ein weiterer Bahnsteig notwendig, der spätestens 1926 gebaut war.

Eine Infotafel erklärt jetzt, warum die Stütze vom alten Bahnsteigdach auf dem Bahnhofsvorplatz als Denkmal aufgestellt worden ist. © Wolfgang Güttler
Die Portalstütze, wie die Eisenbahnfreunde das Objekt nennen, stand über der Treppe, die zum Fahrgasttunnel hinunterführt. Dort wurde sie im Zweiten Weltkrieg von Bombensplittern durchlöchert, was heute noch zu sehen ist. „Damit ist die Stütze sowohl ein Denkmal für die Erweiterung und Bedeutung des Eisenbahnverkehrs in Schwerte als auch eine mahnende Erinnerung an die Sinnlosigkeit eines Krieges“, schreiben die Eisenbahnfreunde, die als Fußnote noch alle Sponsoren nennen, mit deren Unterstützung sie das Projekt verwirklichen konnten.
Reinhard Schmitz, in Schwerte geboren, schrieb und fotografierte schon während des Studiums für die Ruhr Nachrichten. Seit 1991 ist er als Redakteur in seiner Heimatstadt im Einsatz und begeistert, dass es dort immer noch Neues zu entdecken gibt.
