Nächster Halt: Adventskranz Herbert Kluge lässt unter den vier Teelichtern Züge fahren

Modellbahn im Adventskranz: Herbert Kluge denkt an Deep Purple in Rock
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Wie die überdimensionalen Köpfe der US-Präsidenten am Mount Rushmore sind die Heiligen Drei Könige in die Felsen modelliert. Oder wie die fünf Bandmitglieder der englischen Rockband auf dem berühmten Plattencover von „Deep Purple in Rock“.

„Daran habe ich auch gedacht“, sagt Herbert Kluge mit einem Lachen in der Stimme. Bei dem passionierten Modelleisenbahner sollten auch im Adventskranz Züge fahren. Dazu hat er sich eine außergewöhnliche Anlage ausgedacht.

Nur 40 mal 60 Zentimeter groß

„Vier Adventslichter, eine Modellbahn und noch weitere Attribute, die um Weihnachten eine Rolle spielen“, wollte der Schwerter in der Szenerie vereinen. Bei dem Vorhaben kam ihm zugute, dass er sich seit jeher mit dem kleinen Maßstab 1:160 beschäftigt, der sogenannten Spurgröße N mit neun Millimetern Gleisbreite. Denn nur so konnte alles auf eine 40 mal 60 Zentimeter große Sperrholzplatte passen. Diese wurde trickreich auf Füßchen einen Spalt breit höher gestellt, um unten Platz für die Stromkabel zu haben.

winterliche Modelleisenbahn
Die vier Lichter des Adventskranzes hat Herbert Kluge fantasievoll in den Berg der winterlichen Modellbahnanlage eingebettet. © Herbert Kluge

Vor der Kulisse schneebedeckter Berge sollten die Fahrgäste an einem Haltepunkt auf den Triebwagen warten. Dieses Bild schwebte Herbert Kluge vor Augen, als er passende Seitenteile für die Felsenkulisse aussägte. Unter diesem Massiv verschwindet ein Teil des Gleisovals in einem Tunnel. Bei der Ausfahrt aus dem Portal kommt der Zug an einer Krippendarstellung vorbei, die wie die Heiligen Drei Könige in Mount-Rushmore-Manier aus dem Berg schaut.

Modelleisenbahn in Schwerte
Über dem Weihnachtsmarkt mit der Drehpyramide sind die Heiligen Drei Könige wie die amerikanischen Präsidenten am Mount Rushmore aus dem Fels gemeißelt. © Herbert Kluge

Herbert Kluge verrät seinen Trick: „Das sind Kunststofffiguren, von hinten mit Papier beklebt und felsengrau angestrichen.“ Die Berge selbst entstanden aus Styropor und Papier, das mit einer dünnen Gipsschicht stabiler gemacht wurde. Eine Unterkonstruktion aus Sperrholzresten unterstützt sie an der Stelle, wo die Nischen für die vier Adventskranzkerzen eingearbeitet sind. Während der untere, steile Bereich der Hänge einen grauen Anstrich erhielt, hat es an den Spitzen geschneit. Dazu streute der Erbauer Schneeglitzer in die noch feuchte, mattweiße Farbe ein.

Kapelle in Oberndorf bei Salzburg, Modellbau
Das Vorbild der kleinen Kapelle steht in Oberndorf bei Salzburg und ist weltberühmt: Hier wurde zu Heiligabend 1818 zum ersten Mal die Weihnachtshymne „Stille Nacht“ gesungen. © Herbert Kluge

Die perfekte Adventsstimmung schaffen ein Weihnachtsbaum mit winzigen LED-Kerzen und das ebenfalls beleuchtete Budendorf eines Weihnachtsmarktes. Auf einem Bergplateau keuchen Wanderer der Nachbildung jener berühmten Kapelle vor den Toren Salzburgs entgegen, wo die Weihnachtshymne „Stille Nacht, heilige Nacht“ zum ersten Mal erklang.

Das Wunderwerk im Miniaturformat konnte Herbert Kluge nicht nur passend vor dem ersten Advent fertigstellen. Es ist auch ein Beitrag zum Internationalen Tag der Modellbahn am 2. Dezember, zu dem sich seine Interessengruppe „Eisenbahnfreunde Schwerte“ regelmäßig etwas Besonderes einfallen lässt.

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