
© Bernd Paulitschke (A)
Der Erfinder der Reihe „Märkwürdiges“ starb im Alter von 84 Jahren
Albert Ferber
Die Reihe „Märkwürdiges“ machte ihn weit über seinen Wohnort bekannt, von dem Albert Ferber so viel erzählen konnte. Aber er war mehr als ein Heimatforscher. Sogar ein „Bürger des Nordens“.
Märkwürdiges war sein Markenzeichen. Weit und breit war Heimatforscher Albert Ferber für seine Vorträge unter diesem Titel bekannt, der seine eigene Wortschöpfung war. Auf Besonderes und Fakten, die man sich merken sollte, durften sich seine Zuhörer freuen, wenn er seinen Diaprojektor und die Leinwand aufbaute. Weil im Mittelpunkt stets die Grafschaft Mark und der Märkischen Kreis standen, kam die Überschrift zu ihrem „Ä“.
Die Firma Thiele machte Albert Ferber zum Hennener
Jetzt ist die vertraute Stimme verstummt, die ebenso kenntnisreich wie amüsant über die Heimat erzählen konnte. Albert Ferber ist am 23. Februar im Alter von 84 Jahren gestorben, wie Günter Keller als Sprecher der Ortsvereine Hennen-Rheinen-Rheinermark-Drüpplingsen mitteilt.
Wie oft er seine Vortragsreihe „Märkwürdiges – Geschichte und Kultur zwischen Ruhr und Lenne“ mit immer wieder neuen Aspekten gehalten hat, hat keiner gezählt. Mit seinem Dauerbrenner war er unterwegs bei Vereinen und in kirchlichen Gruppen, in Altenheimen und bei Seniorenkreisen.

Auch als Forscher unterwegs: Albert Ferber (r.) und Hebräisch-Lehrer Adalbert Böning identifizierten im Jahre 2008 Inschriften auf dem jüdischen Friedhof in Hennen. © Böning (A)
Sein Engagement zeugte von der Liebe zur Heimat, die Albert Ferber in Hennen gefunden hatte. Geboren wurde er am 25. November 1936 in Allagen an der Möhne, wo er auch die Schulzeit verbrachte. Nach einer Former-Lehre in einer Warsteiner Eisengießerei zog er 1958 nach Kalthof, wo er bei der Firma Thiele als Kettenschweißer, dann als Schlosser im Werkzeugbau tätig war.
1996 in den Vorruhestand gegangen
Auf einer Bezirkswallfahrt nach Köln lernte Albert Ferber seine spätere Frau Bärbel kennen, die er im Mai 1960 heiratete. Nach sechs Jahren in Sümmern zog die Familie, zu der zwei Söhne gehörten, schließlich nach Hennen. Als Ferber im Mai 1996 in den Vorruhestand ging, konnte er sich verstärkt seinen Hobbys und Ehrenämtern widmen.
Ortsvereine zeichneten ihn als „Bürger des Nordens“ aus
„Ein Thema, was ihn zeitlebens beschäftigte, war das Fotografieren seiner und unserer Heimat“, berichtet Günter Keller. Außerdem trug er historische Aufnahmen zusammen. Neben seinen „Märkwürdiges“-Vorträgen unterstützte Albert Ferber ab 1990 auch die Grundschüler beim Sachkundeunterricht mit Führungen „Rund um die Johanneskirche“. Zehn Jahre lang, bis zum Juni 2013, leitete er zudem den Seniorenkreis Hennen der Volkshochschule Iserlohn.
Darüber hinaus war Albert Ferber engagiert beim Bund der katholischen Jugend, bei der Kolpingsfamilie Hennen und damit auch beim Hennener Karneval. Für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten wurde er von den Ortsvereinen beim Jahresempfang 2017 mit dem Ehrentitel „Bürger des Nordens“ ausgezeichnet. „Wir, die Bürger im Iserlohner Norden, verlieren in Albert Ferber einen Ehrenamtler der besonderen Art, immer ansprechbar, mit der Eigenschaft des Zuhörens und des Zupackens ausgestattet, kurzum für uns alle ein großes Vorbild und ein großer Verlust allemal“, sagt Günter Keller.
Reinhard Schmitz, in Schwerte geboren, schrieb und fotografierte schon während des Studiums für die Ruhr Nachrichten. Seit 1991 ist er als Redakteur in seiner Heimatstadt im Einsatz und begeistert, dass es dort immer noch Neues zu entdecken gibt.
