Wieder kein Abschluss Dortmunder Firma vom Kauf der Haver-Hallen zurückgetreten

Dortmunder Firma vom Kauf der Haver-Hallen zurückgetreten
Lesezeit

Es soll einfach nicht sein: Nachdem der Kaufvertrag für das zukunftsträchtige Konzept auch ein Jahr nach der Ratsentscheidung nicht unterschrieben war, hatte sich bereits angedeutet, dass es eventuell gar nicht zum Vertragsabschluss kommen könnte. So war es letztlich auch.

Die Immobilienfirma fs3 aus Dortmund, die Büros, Gastronomie und einen Außenbereich Im Reiche des Wassers realisieren wollte, ist vom Kauf der Haver-Hallen zurückgetreten. Das hatte die Stadt Schwerte jüngst im Planungsausschuss mitgeteilt.

Wirtschaftlich nicht mehr darstellbar

Auf Anfrage teilte Stadt-Pressesprecher Ingo Rous mit, dass das Projekt für fs3 wirtschaftlich nicht mehr darstellbar gewesen sei: Inflation, Baukosten, Zinsen – am Ende sprang die Immobilienfirma wieder ab. Wie es zuvor etwa auch Senfmüller Frank Peisert getan hatte. Denn auch die Schwerter Senfmühle wollte hier schon einmal ihr Quartier aufschlagen.

Also alles wieder auf Anfang? Nicht ganz. Denn an dem Ideenwettbewerb, den fs3 im Herbst 2022 für sich entscheiden konnte, hatten auch zwei weitere Ideengeber teilgenommen: die Westfalia Traditions Betriebe (WTB) von Ingolf Schulte und der Schwerter Jon Lennart Wulff, der sein Konzept zusammen mit der Fakultät für Stadt- und Regionalplanung der Uni Dortmund erstellt hatte.

Zukunftsprojekt und Handwerkszentrum

Im Kern sah Wulffs Entwurf eine Gastronomie, einen Coworking-Space und Wohnraum vor. 36 Arbeitsplätze und Raum für Soloselbstständige sollte geschaffen werden, darüber hinaus eine Freizeitanlage auf dem jetzigen Parkplatz Im Reiche des Wassers.

Das Konzept des jungen Schwertes wurde ebenso nicht berücksichtigt, wie das Handwerkszentrum von Ingolf Schulte, das vorsah, verschiedene Gewerke unter einem Dach zu vereinen. In den Haver-Hallen wollte man eine offene Werkstatt, eine Ausstellung und Büros unterbringen.

Termin im Januar

Mit dem Zweitplatzierten des Ideenwettbewerbs soll es im Januar einen Termin geben. Eines dieser Konzepte könnte also noch einmal zum Zuge kommen. Welches, verrät die Stadt nicht, da die Entscheidung für fs3 und gegen die anderen beiden Teilnehmer 2022 im nicht öffentlichen Teil der Ratssitzung getroffen wurde – wie bei Grundstücksgeschäften üblich.

Es könnte also weitergehen mit den maroden Haver-Hallen, ohne dass die Stadt das Rad noch einmal komplett zurückdrehen müsste.

Die Haver-Hallen haben eine lange Geschichte. Unterhalb der Altstadt, Im Reiche des Wassers gelegen, gab es dort einst eine Autowerkstatt und das Feuerwehrmuseum. Zwischenzeitlich war einmal ein Hotel als Nutzung im Gespräch, bevor die Schwerter Senfmühle hier ansässig werden wollte.

Die Haver-Hallen liegen direkt am Mühlenstrang in Schwerte.
Direkt am Mühlenstrang gelegen, müsste ein potenzieller Käufer eine ordentliche Summe in die Sanierung der maroden Hallen investieren. © Vanessa Trinkwald

Neues Konzept für Haver-Hallen: Noch kein Vertragsabschluss mit Dortmunder Immobilienbüro

Pächter verlassen die Dorfkneipe: Wie geht es weiter mit dem traditionsreichen Haseneck?

Dagmar Bertram (79) verzweifelt an Schlamm vorm Haus: „Ich stehe bis zum Hals im Matsch“