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Haver-Hallen: Grüne kritisieren Immoscout-Anzeige und fordern mehr Ideen
Leerstehende Immobilie
Wie geht es mit den Haver-Hallen weiter? Die Grünen fordern ein integratives Projekt und einen fairen Ideenwettbewerb. Eine Verkaufsanzeige bei Immoscout lässt sie anderes vermuten.
Für die Grünen ist klar: Eine Anzeige bei Immoscout ist kein Ideenwettbewerb. Denn alleine die knappe zeitliche Abfolge sorge doch dafür, dass sich dort ja nur professionelle Investoren bewerben würden. Sie fordern mehr Zeit und einen breiter aufgestellten Ideenwettbewerb.
Am Freitag hatten sich Grünenmitglieder und Ratsvertreter an den Haver Hallen zu einem Besichtigungstermin getroffen. Besichtigt wurde dann aber nur das Äußere der Gebäude. Die Stadt hatte mit Verweis auf Kurzfristigkeit und dem Dienstschluss im Rathaus niemanden mit Schlüsselgewalt geschickt. Deshalb organisierte man eine kleine Pressekonferenz auf dem Parkplatz vor den Hallen.
Grund ist die Anzeige, die von der Stadtverwaltung beim Internetportal Immoscout 24 geschaltet wurde. In der wird zwar nicht direkt der Verkauf der Hallen, sondern ein Nutzungsvorschlag nebst einem Kaufpreisangebot ausgelobt, das hatten sich die Grünen aber nicht unter einem Ideenwettbewerb vorgestellt.
Forderung nach integrativen Projekten für Jugendförderung
Vor Ort machten die Grünen-Vertrter aber auch klar, was sie sich für die Hallen vorstellen können. Die Grünen fordern dagegen integrative Projekte und Jugendförderung als Nutzung. Von Café, Kunst oder Sport ist dabei alles denkbar. Der Ort biete sich für einen urbanen Treffpunkt an.
Fraktionssprecherin Andrea Hosang bemängelt, „durch so eine Verkaufsanzeige wird ein offener Wettbewerb verhindert. Dort werden nur professionelle Investoren angelockt, die wirtschaftliche Zwecke verfolgen. Ein freier Wettbewerb ist das nicht.“
Vorbild soll dabei die Rohrmeisterei sein, wo damals auch einem alten, baufälligem Gebäude mit Zeit und Raum zum Atmen neues Leben eingehaucht wurde. Eine ähnliche Entwicklung würden sich die Grünen auch für die Haver-Halle wünschen.
Kreative Finanzierungsansätze
Weil aber Anbieter von Jugendarbeit oder Sozialen Projekten normalerweise eher von der Stadt Geld fordern, denn etwas investieren können sollen kreativen Konzeptlösungen gefunden werden. Ratsmitglied Reinhard Streibel : „Kommunales Crowdfundig könnte zum Beispiel ein Weg sein. Selbst wenn dadurch nicht das komplette Geld zusammen kommt, kann einiges in der Grundfinanzierung getan werden und dadurch dann auch wieder mehr Aufmerksamkeit für weitere Geldgeber generiert werden.“
Auch vorstellbar sei, die Jugendlichen mit ins Boot zu holen und mit freiwilliger Beteiligung die Arbeiten zu bewältigen. Dadurch würde die Zielgruppe mit in den Entstehungs- und Gestaltungsprozess eingebunden werden. Auch Leute aus den umliegenden Regionen könnten so vermehrt in die Stadt gelockt werden.
Weitere Ideen nehmen die Grünen entgegen.