Klebrige Netze wie von Riesenspinnen überziehen schon seit Tagen die Hecken und Büsche. Mit jedem Faden spinnen sie sich mehr zu einer gruseligen Kulisse für den Friedhof der Kuscheltiere, in den sich der Vorgarten an der Geisecker Talstraße 54 zusehends verwandelt.
„Geierskelette, Eidechsen, Katzen“, sagt Patrizia Schneider. Und sogar echte, ausgestopfte wie das blutverschmierte Murmeltier. Das wurde genauso wie der präparierte Fuchs und Marder vom Müll gerettet, um zu Halloween sein zweites Leben als Schreckgespenst zu beginnen.
Gruselfiguren selbstgemacht
Auch die Gräber der menschlichen Halloween-Leichen werden in diesem Jahr in den Vorgarten umziehen, verrät die Initiatorin ihre neuesten Pläne, während sie mit der Heißklebepistole schnell noch funkelnde Augen in menschliche Gerippe
klebt, die zuhauf an Ästen baumeln.
Unterstützt wird sie in ihrer Halloween-Begeisterung von ihrem Ehemann Axel Schneider. Wie vorausahnend hat er ungefragt eine neue Partie Bauschaum aus dem Baumarkt mitgebracht, aus dem etliche der Gruselfiguren selbst gemacht werden.

Blickfang des Friedhofs ist der Horrorschlitten, der im Internet gefunden wurde. Beim Abholen in Lünen stellte Axel Schneider fest, dass er den Verkäufer kannte. Er erstand bei ihm zudem noch eine Kohlenlore und zwei kurze Schienenstücke, die das Gelände vor dem Geisecker Schützenheim schmücken sollen.
Auch der Schlitten wird dort sein Grusel-Image ablegen. Nach Halloween wird er restauriert für seinen Einsatz als Nikolaus-Gefährt. Doch zunächst einmal sind zwei Horror-Schafe vorgespannt. Auf dem Kutschbock hockt der Leichenfänger.

Sprechender Baumgeist
Den Blicken der Passanten noch verborgen, macht sich neben dem Haus unter Zeltplanen ein ganzes Gruselkabinett bereit für seinen Einsatz in der Nacht des Grauens. Ein sprechender Baumgeist kichert plötzlich laut auf. Ein Skelett übergibt sich und speit grüne Flüssigkeit in einen Eimer. Und überall lauern Leichen.
„Die werden mit Klarsichtfolie und Heißluftfön vergammelt“, verrät Patrizia Schneider einen ihrer zahlreichen Tricks, die sie sich in den vergangenen Jahren beim Schmücken ihres Grundstücks angeeignet hat.
Im rückwärtigen Teil entsteht aus Bauzäunen ein Tunnel des Erschreckens. Damit die Besucher nicht durch Matsch waten müssen, hat Axel Schneider dort säckeweise Holzspäne auf dem Boden verteilt. Aber das ist das Einzige, was angenehm sein soll an Halloween.
Das „Horror-Haus“ ist nichts für schwache Nerven. Auch lebende Darsteller werden dort wieder ihr Unwesen treiben. Die Jüngste, Enkelin Lea (10), ist schon ganz wild darauf, den Großen ordentlich Schrecken in die Glieder zu jagen. Wehe, wenn es dunkel wird an der sonst so beschaulichen Geisecker Talstraße.
- Das „Horror-Haus“ befindet sich im Unterdorf des Ortsteils an der Geisecker Talstraße 54.
- Geöffnet ist der Garten am Montag (30.10.) und am Dienstag (31.10.) jeweils ab Einbruch der Dunkelheit.
- Der Eintritt ist frei. Wer den privaten Initiatoren bei den Kosten für Batterien und andere Anschaffungen helfen möchte, kann aber gerne eine Spende in eine Box einwerfen.
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