2024 wurden in Nordrhein-Westfalen bisher 26.144 Tonnen Erdbeeren produziert. Das entspricht rein rechnerisch 1,4 Kilogramm Erdbeeren pro Einwohnerin und Einwohner in NRW. Klingt viel, doch laut den vorläufigen Ergebnissen der Gemüseerhebung des Statistischen Landesamts, in der seit 2012 sowohl die Anbauflächen als auch die Erntemengen der bedeutendsten Gemüsearten einschließlich Erdbeeren erhoben werden, sieht das anders aus. Es sei die geringste Erdbeerernte innerhalb der letzten zehn Jahre gewesen, heißt es darin.
Wie zufrieden sind also die Landwirte rund um Schwerte mit der diesjährigen Saison? „Zu Beginn der Saison war es schwierig“, sagt Bauer Knut Schulze Neuhoff, dem neben Selbstpflück-Feldern in Witten, Breckerfeld, Unna, Fröndenberg-Ardey und Dortmund-Oespel auch das der Ruhrstadt am nächsten gelegene Feld in Garenfeld gehört. „Das Wetter war dauerhaft feucht und nass. Es hat viel geregnet. Wir haben ungefähr 30 Prozent weniger Erdbeeren geerntet in diesem Jahr.“

Geringeres Kaufverhalten?
In einer Pressemitteilung des Landesbetriebs Information und Technik (IT.NRW) werden als maßgebliche Begründung für die geringe Erdbeer-Ernte die reduzierten Anbauflächen genannt. „Ein möglicher Grund für die Anbaureduzierung der Erdbeer- und Spargelbetriebe könnte ein geringeres Kaufverhalten sein“, heißt es in der Mitteilung.
Das kann Knut Schulze Neuhoff für seine Felder in der Umgebung nicht bestätigen: „Wir haben unsere Anbauflächen nicht reduziert. Auch die Preise sind in diesem Jahr stabil geblieben und wir mussten im Vergleich zum vergangenen Jahr nicht erhöhen“, erklärt er auf Anfrage. Doch bei ihm seien insgesamt einfach weniger Menschen auf die Selbstpflück-Felder gekommen.
Zu feuchtes Wetter
Das habe vor allem auch an dem sehr regnerischen Wetter gelegen: „Jetzt zum Ende der Saison sind nochmal viele Leute gekommen und wollten Erdbeeren pflücken. Die Nachfrage war da. Das lag vor allem daran, dass das Wetter wieder besser wurde“, sagt Knut Schulze Neuhoff. Gepflückt werden konnte vom 19. Mai bis Ende Juni/Anfang Juli: „Es waren ungefähr sechs Wochen.“ Durch die warmen Winter könnte sich die Erdbeersaison in den kommenden Jahren aber noch weiter verschieben.
Auf seinen Social-Media-Kanälen hatte der Landwirt immer aktuell über Öffnungszeiten seiner Felder informiert. Die Erdbeersaison sei für dieses Jahr auf jeden Fall offiziell beendet. Knut Schulze Neuhoff steckt aber den Kopf nicht in den Sand: „Nächstes Jahr starten wir wieder voll durch!“