Grundstein für Sporthalle gelegt Auftakt für neuen Sport- und Freizeitpark am Stadtrand

Grundstein gelegt: Auftakt für neuen Sport- und Freizeitpark in Hennen
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Quer über den vom Dauerregen matschigen Baugrund schleppten Günter Keller und Michael Glowalla eine volle Kiste Krombacher und eine blaue Kühlbox mit alkoholfreien Getränken. „Kommt die Flasche auch in das Loch?“, wollte ein Festgast flachsend von den beiden Vertretern der Hennener Ortsvereine wissen.

Natürlich nicht. Denn über Sauerbier würde sich in vielen, vielen Jahren niemand mehr freuen, wenn er die Zeitkapsel wiederentdeckt, die am Dienstag (31.10.) zur Grundsteinlegung für die neue Zweifach-Turnhalle Hennen im Erdreich versenkt wurde.

Ruhr Nachrichten mit verewigt

In der Edelstahlrolle steckte unübersehbar eine Ausgabe der Schwerter Ruhr Nachrichten vom Vortage. Dazu hatten die ansässigen Vereine Fotos, Flyer und andere Dokumente ihrer Aktivitäten gepackt, manches auch noch einmal gesichert auf einem USB-Stick – wenn die Finder dieses Medium dereinst noch auslesen können.

Als letztes steckte Iserlohns Bürgermeister Michael Joithe noch seine Visitenkarte dazu, bevor die Schrauben des besonders abgedichteten Deckels festgezogen wurden. „Es ist eine große Ehre für mich, dass ich die Kapsel versenken darf“, sagte er, als er in die vorbereitete Grube stieg. Es sei der Startschuss für die weitere Entwicklung des Ortsteils.

Auch eine Ausgabe der Schwerter Ruhr Nachrichten vom 30. Oktober 2023 steckte in der Zeitkapsel, die bei der Grundsteinlegung für die Sporthalle Hennen eingegraben wurde.
Auch eine Ausgabe der Schwerter Ruhr Nachrichten vom 30. Oktober 2023 steckte in der Zeitkapsel, die bei der Grundsteinlegung für die Sporthalle Hennen eingegraben wurde. © Reinhard Schmitz

Achteinhalb Jahre – so erinnerte Günter Keller in seiner Ansprache – waren seit den ersten Planungen für das Projekt auf dem Gelände der früheren Hauptschule an der Scherlingstraße verstrichen, die in der Hochphase der Flüchtlingskrise 2015 noch einmal als Migranten-Unterkunft gedient hatte und dann abgerissen wurde.

Ursprünglich sei man von einer Dreifach-Turnhalle ausgegangen und habe rund 20 solcher Gebäude besichtigt. Schließlich hätten die Vereine aber der Zweifach-Sporthalle zugestimmt: „Diese ist ebenfalls geeignet, um höherklassigen Sport, zum Beispiel den Volleyball-Spielbetrieb des SC Hennen, zu gewährleisten.“

Fertigstellung im Jahr 2024

Bis Ende 2024 möchte die Stadt Iserlohn das Bauvorhaben fertiggestellt haben, für das fast 6 Millionen Euro in die Hand genommen werden. Auf dem hinteren Gelände der früheren Hauptschule entsteht ein Komplex mit einer Grundfläche von rund 2000 Quadratmetern, von denen rund 1600 Quadratmeter als Nutzfläche zur Verfügung stehen werden. Der Rest dient unter anderem für Umkleiden, Duschen und Geräteräume.

Die Festredner (v.l.) Günter Keller und Michael Glowalla von den Ortsvereinen sowie Bürgermeister Michael Joithe brachten ihre Freude zum Ausdruck, dass das Sporthallen-Projekt nach mehr als achtjähriger Planungsphase endlich starten konnte.
Die Festredner (v.l.) Günter Keller und Michael Glowalla von den Ortsvereinen sowie der Iserlohner Bürgermeister Michael Joithe brachten ihre Freude zum Ausdruck, dass das Sporthallen-Projekt nach mehr als achtjähriger Planungsphase endlich starten konnte. © Reinhard Schmitz

Das Projekt bilde den Grundstein für den neuen Hennener Sport- und Freizeitpark, blickte Michael Glowalla noch ein Stück weiter in die Zukunft. Denn nach dem Neubauvorhaben soll das Vorgelände zur Scherlingstraße hin zu einer grünen Anlage mit einer Boule-Bahn, Fitnessgeräten und anderen Sportmöglichkeiten aufgewertet werden, die Menschen jeden Alters aktiv nutzen können. „Somit profitiert eine ganze Region von einem weiteren, hochwertigen Freizeitangebot“, schwärmte Glowalla weiter.

Neues Lehrschwimmbecken folgt

Vom Beginn der ersten Planungen an hatten sich die Ortsvereine dafür eingesetzt, das Hauptschulgelände auf keinen Fall zu einem reinen Wohngebiet zu entwickeln. Neue Wohnhäuser sollten – so wie es jetzt geschieht – nur in einem kleinen Teilstück am hintersten Rand gebaut werden.

Die Zweifachturnhalle entsteht im hinteren Bereich des früheren Hauptschul-Grundstücks in Hennen. Davor zog ein Bagger die Fläche ab, die später zu einem Sportpark mit Boule-Bahn und Fitness-Spielgeräten werden soll.
Die Zweifachturnhalle entsteht im hinteren Bereich des früheren Hauptschul-Grundstücks in Hennen. Davor zog ein Bagger die Fläche ab, die später zu einem Sportpark mit Boule-Bahn und Fitness-Spielgeräten werden soll. © Reinhard Schmitz

Und noch ein weiterer Wunsch der Ortsvereine wurde von der Stadt Iserlohn sogar mehr als erfüllt. Das benachbarte Lehrschwimmbecken soll nicht nur erhalten bleiben, sondern in einem nächsten Schritt durch einen Neubau ersetzt werden.

Dafür müsse man noch einmal einen ähnlichen Betrag wie für die Sporthalle investieren – oder sogar noch etwas mehr, wusste Bürgermeister Joithe. „Das ist ein richtig gutes Signal für den Iserlohner Norden“, sagte er. Glücklicherweise seien die Beschlüsse alle schon vor Jahren und zu Zeiten gefasst worden, als Sparen noch nicht so ein beherrschendes Thema war.