Vor der ehemaligen Bäckerei Wigge an der Friedrichstraße füllt sich der Abfallcontainer. Mit dem Ausräumen und Entkernen hat der Abriss der alten Gebäude am Cavaplatz begonnen, wo ein neues Wohn- und Geschäftshaus entstehen soll.

Vor der ehemaligen Bäckerei Wigge an der Friedrichstraße füllt sich der Abfallcontainer. Mit dem Ausräumen und Entkernen hat der Abriss der alten Gebäude am Cavaplatz begonnen, wo ein neues Wohn- und Geschäftshaus entstehen soll. © Reinhard Schmitz

Abriss am Cavaplatz hat begonnen: Dönerladen raus, eine Familie muss noch ausziehen

rnFußgängerzone Schwerte

Die letzte Stunde schlägt für die frühere Blumen-Risse-Filiale am Cavaplatz. Zusammen mit weiteren Häusern macht sie Platz für einen Neubaukomplex. Das legendäre „Café Radio“ bleibt erhalten.

Schwerte

, 10.07.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das hätte Anton Wigge (1888-1975), dem legendären Bäckermeister, bestimmt gefallen. In die Räume an der Friedrichstraße, in denen er als erster Radiohörer Nordwestdeutschlands im Jahr 1924 das innovative „Café Radio“ einrichtete, kommt wieder Musik.

Auch wenn sie nur aus knallbunten Baustellenradios plärrt statt aus seinem geheimnisvollen schwarzen Röhrenkasten. Denn in die frühere Gastronomie zieht das Baubüro ein, wenn das Karree hinter der früheren Blumen-Risse-Filiale am Cavaplatz größtenteils abgerissen und umgestaltet wird.

Die psychosoziale Selbsthilfegruppe „Die Wigge“, die sie zuletzt nutzte, ist schon in Richtung City-Center umgezogen.

Mit dem Entkernen wird der Abriss der Altbauten vorbereitet

Während das hohe Backsteinhaus vom Café Radio an der Friedrichstraße Nummer 9 erhalten bleibt, sind in der angrenzenden ehemaligen Bäckerei (Nr. 5) und deren Backstube (Nr. 7) bereits die Vorarbeiten zum Abriss angelaufen.

Auf dem kleinen Platz vor der Fassade sind ein Dixi-Klo und grüne Abfallcontainer in Stellung gebracht worden. Auf der Rückseite, so ist vom leerstehenden Garagenhof hinter Ex-Blumen-Risse gut zu beobachten, häufen sich bereits ausgeräumte Holzelemente und andere Abfälle.

Die Räume an der Friedrichstraße, in denen Bäckermeister Anton Wigge (1888-1975) im Jahre 1924 sein „Café Radio“ eröffnete, bleiben erhalten und werden erstmal als Baubüro genutzt.

Die Räume an der Friedrichstraße, in denen Bäckermeister Anton Wigge (1888-1975) im Jahr 1924 sein „Café Radio“ eröffnete, bleiben erhalten und werden erst mal als Baubüro genutzt. © RN-Archiv

„Zurzeit läuft die Vorentrümpelung“, berichtet Investor Dr. Torsten Weist. Die Firma, die der Generalunternehmer mit dem Abriss beauftragt hat, habe damit angefangen, um die verschiedenen Baumaterialien für die getrennte Entsorgung zu sortieren. Mit dem Anrücken von schwerem Gerät für den Einriss von Dächern und Wänden rechnet er anschließend erst Mitte August.

Auch vom Garagenhof auf der Rückseite der früheren Blumen-Risse-Filiale ist erkennbar, dass der Abriss des alten Gebäudeensembles am Cavaplatz unmittelbar bevorsteht.

Auch vom Garagenhof auf der Rückseite der früheren Blumen-Risse-Filiale ist erkennbar, dass der Abriss des alten Gebäudeensembles am Cavaplatz unmittelbar bevorsteht. © Reinhard Schmitz

Zuvor soll bis Anfang August auch der letzte Mieter aus dem Abbruch-Komplex ausgezogen sein. Die Flüchtlingsfamilie, die noch über dem ehemaligen Blumengeschäft wohne, bekomme eine Genossenschaftswohnung, wie Dr. Torsten Weist berichtet.

Dönerbude sucht neuen Standort

Die Dönerbude an der Kampgasse hatte schon am vergangenen Samstag (2.7.) ihr Inventar in einen Lkw verladen. Wie vor Ort zu hören war, suchen die Betreiber noch nach einem geeigneten neuen Standort. Die Leuchtreklame haben sie auch abmontiert.

Die Mieter sind ausgezogen: Am Samstag (2.7.) stand der Umzugswagen vor dem Dönergrill am Cavaplatz, der - wie zu hören war - noch nach einer neuen Bleibe sucht.

Die Mieter sind ausgezogen: Am Samstag (2.7.) stand der Umzugswagen vor dem Dönergrill am Cavaplatz, der – wie zu hören war – noch nach einer neuen Bleibe sucht. © Reinhard Schmitz

Auf dem rund 2.300 Quadratmeter großen Areal zwischen Kampgasse und Friedrichstraße plant Dr. Torsten Weist, der zusammen mit Matthias Krämer die Schwerter Grundstücks-Entwicklungs-GbR gegründet hat, einen neuen Gebäudekomplex mit einem 900-Quadratmeter-Ladenlokal, zwei Wohngruppen für hilfsbedürftige Menschen, Tagespflege und 23 seniorengerechten Wohnungen.

Die viergeschossige Höhe passt sich dem historischen „Café Radio“ an. Die Baustellenzufahrt wird dort eingerichtet, wo daneben noch die alte Bäckerei steht. Bis Mitte 2024 soll dieses Viertel am Ende der Fußgängerzone ein modernes Gesicht haben.

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