Die Deutsche Bahn investiert in den kommenden Jahren Milliarden in ihr marodes Schienennetz. Kürzlich gab es den Startschuss für das Modernisierungsprogramm auf der bedeutendsten Relation zwischen Frankfurt/Main und Mannheim. Von einer weiteren Maßnahme ist die Strecke zwischen Unna und Schwerte betroffen.
Für die Generalsanierung des Hochleistungskorridors Hamm-Hagen schreibt die Bahn derzeit schon die ersten Aufträge aus. Denn auch der Streckenabschnitt Hagen-Unna-Hamm sei „hochbelastet“, erläutert das Verkehrsunternehmen.
Unna, Holzwickede, Schwerte liegen an Hauptachse
Zuletzt gab es im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft sogar kritische Berichte in den USA über „die unpünktlichen Züge in Deutschland“. Die Deutsche Bahn will nun mit Generalsanierungen mehr Qualität, Pünktlichkeit und deutlich weniger Störungen an der Infrastruktur erreichen. Aus dem hochbelasteten Netz soll ein Hochleistungsnetz werden.

Die Bahnhöfe in Schwerte, Holzwickede und Unna liegen an einem von 41 Korridoren, die in den kommenden Jahren grundlegend saniert werden sollen. Man will auf der Strecke nicht nur instand halten, sondern auch investieren.
Der Streckenabschnitt gilt als Hauptachse für den Fern- und Nahverkehr zwischen Hamm und Köln. „Hier, südlich des Ruhrgebiets, verkehren ICE und Regionalzüge in einem dichten Takt“, erläutert eine Bahnsprecherin auf Nachfrage.
S-Bahn- und Ortsgleise sollen befahrbar bleiben
Während der Generalsanierung bündele die DB zahlreiche ohnehin geplante Arbeiten. Dabei sollen die S-Bahn- und Ortsgleise weitestgehend befahrbar bleiben. Erneuert werden u.a. Gleise und Weichen sowie die Leit- und Sicherungstechnik. Auch mehrere Bahnhöfe sollen modernisiert und aufgewertet werden.
Die rund 70 Kilometer lange Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim ist für die Generalsanierung für fünf Monate sogar komplett gesperrt worden. Dort werden auf 15 Kilometern auch Lärmschutzwände erneuert oder neu aufgestellt und 20 Bahnhöfe attraktiver für Fahrgäste gestaltet.

Was in dieser Hinsicht auf die Bahnhöfe in Unna, Schwerte und Holzwickede zukommt, verrät die Bahn noch nicht. Details erarbeite die DB im weiteren Verlauf der Planungsphase. „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir aus diesem Grund noch keine Investitionssummen nennen können“, so die Sprecherin weiter. Für den Bahnhof in Unna hatte es ohnehin bereits Umbaupläne gegeben.
Generalsanierung auf Abschnitt Hagen-Unna-Hamm 2028
Die Generalsanierung des Abschnitts Hagen-Unna-Hamm sei zwar erst für 2028 vorgesehen. Schon jetzt werden aber diverse Arbeiten wie die Baugrunduntersuchung des Oberbaus zwischen Hagen und dem Abzweig Heide/Holzwickede, Holzwickede-Unna und Unna-Hamm ausgeschrieben.
Auch für Maßnahmen an der Oberleitung zwischen Hagen und Westhofen, am Bahnhof Westhofen, zwischen Westhofen und Schwerte, am Bahnhof Schwerte sowie zwischen Schwerte und Holzwickede gibt es eine Ausschreibung.
Für die Dauer der Generalsanierung erarbeiten laut Deutsche Bahn die im Nahverkehr zuständigen Aufgabenträger gemeinsam mit Eisenbahnverkehrsunternehmen und der DB ein „leistungsstarkes Verkehrskonzept“.
Umleitungsstrecken würden vorab ertüchtigt. „Ziel ist es, die Einschränkungen für Reisende und Güterverkehrskunden während der Bauzeit möglichst gering zu halten“, verspricht die Bahnsprecherin.
