Schwerter um 36.000 Euro betrogen „Man kann es einfach nicht begreifen“

Schwerter um 36.000 Euro betrogen: Unfreiwillig wegen Geldwäsche angeklagt
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„Man kann es einfach nicht begreifen”, spricht eine Frau im Besucherbereich des Sitzungssaals im Amtsgericht Schwerte laut aus, was alle Prozessbeteiligten denken. Sie wirkt niedergeschlagen, nahezu verzweifelt. Auf der Anklagebank sitzt der Ehemann der Zuschauerin. Er ist wegen Geldwäsche angeklagt.

Vor einigen Jahren investiert er mit anderen zusammen Geld in ein Objekt. Dafür wird ein Eigentümerkonto eröffnet. Das Geld darauf gehört allen Investoren. Der angeklagte Schwerter ist Verwalter des Kontos, hat also alle Zugangsdaten, ist für die Abwicklung von Ausgaben zuständig. Viel passiert in der Angelegenheit jedoch nicht.

Immer wieder hohe Summen überwiesen

Ende November vergangenen Jahres erhält der 65-Jährige dann plötzlich einen Anruf. Eine Frau berichtet von einem Bitcoin-Konto im Zusammenhang mit der Investition. Sie stellt dem Angeklagten einen Gewinn von mehr als 60.000 Euro in Aussicht. Der Schwerter glaubt der Anruferin, ermöglicht ihr sogar den Zugriff auf das Eigentümerkonto.

Doch statt des erhofften Geldregens, kommen immer wieder Zahlungsaufforderungen. Mehrfach überweist der 65-Jährige Summen. Angeblich, um das Bitcoin-Konto freizuschalten. Doch das passiert nie. Der Rentner, der unter Depressionen leidet, geht Betrügern auf den Leim.

Um 36.000 Euro betrogen

Offenbar ohne es zu merken, wird der Mann am Ende 36.000 Euro los. Die ominöse Anruferin benutzt das Eigentümerkonto für dubiose Geldtransfers.

Irgendwann wird die Bank stutzig, sperrt das Konto schließlich und der 65-Jährige landet auf der Anklagebank. Dort gibt er an, keine Zweifel daran gehabt zu haben, das Geld zu bekommen. „Mit strahlenden Augen hat er gesagt, wir bekommen bald viel Geld“, erinnert sich die Ehefrau des Mannes. Um die von der Anruferin geforderten Summen zahlen zu können, verschuldet sich der Angeklagte. Er nimmt Kredite auf, borgt sich Geld von der Familie, überzieht Girokonto- und Kreditkartenlimits.

„Mit rationalem Denken ist das nicht zu erklären“, gibt der Verteidiger des Schwerters zu. Er sei Opfer eines Betruges geworden. „Sie sind richtig betrogen worden. Es ist wie mit dem Enkeltrick. Die Betrüger sind richtig gut in dem, was sie da tun, sonst würde keiner darauf reinfallen“, führt die Richterin dem Angeklagten deutlich vor Augen. Dann stellt sie sein Verfahren ein. An dieser Stelle kann die Ehefrau Tränen der Erleichterung nicht mehr zurückhalten: „Ich danke Ihnen sehr.“

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