Weitere Skelettteile im Gehrenbach-Stausee in Schwerte? Polizei rückt zur Suche an

Polizei am Gehrenbachsee: Suche nach weiteren menschlichen Überresten
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Der große Lkw der Polizei ist an diesem kühlen und nassen Mittwochmorgen (6. Dezember) nicht zu übersehen. Direkt neben dem mittlerweile abgelassenen Gehrenbach-Stausee in Schwerte-Ost tummeln sich neben dem großen Gefährt weitere Autos der Polizei sowie Beamte in neonfarbenen Warnjacken, Polizei-Uniformen und Neoprenanzügen. Eine Drohne kreist bereits über dem aktuell matschigen See an der Lichtendorfer Straße.

Nachdem Mitglieder des Sportanglervereins Schwerte, der das Gewässer gepachtet hat, dort am 14. November einen menschlichen Schädel gefunden hatten, sucht die Polizei nun nach weiteren menschlichen Überresten.

„Wir hoffen, dass wir heute hier die Suchmaßnahmen abschließen können. Wir suchen weiterhin nach Skelettteilen, die vielleicht noch in diesem See liegen könnten“, erklärte Bernd Pentrop, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Unna, vor Ort im Gespräch. Nähere Informationen, beispielsweise zu einem Tötungsdelikt, gebe es aktuell nicht. „Was ich sagen kann ist, dass es sich um menschlichen Schädel handelt, vermutlich männlich.“

Unterstützung durch technische Einsatzeinheit

Unterstützt wurde die Suche am Mittwoch durch die erste technische Einsatzeinheit der Bereitschaftspolizei aus Bochum, die die Polizeibehörden bei der Bewältigung besonderer Einsatzlagen insbesondere durch den Einsatz von spezialisierten Einsatzkräften und Spezialgerät unterstützt. Daran angegliedert ist auch die Tauchergruppe, die ebenfalls bei der Suche zum Einsatz kam.

„Drei Kollegen haben ihren Neoprenanzug an, damit sie auch etwas weiter in den schlammigen Bereich des Stausees vordringen können“, berichtete Marc Wemken von der ersten technischen Einsatzeinheit.

Schritt für Schritt tasteten sich die Beamten am Mittwoch durch den tiefen Matsch bis hin zur Fundstelle des Schädels. Ein Geländewagen der Polizei, der direkt neben dem Gehrenbach-Stausee geparkt hatte, war mit einer Seilwinde ausgestattet. „Wir haben dazu entsprechende Gurte, um uns zu sichern. Wir müssen schauen, wie weit wir reinkommen, ohne uns zu gefährden“, erklärte Marc Wemken, der den Einsatz von außen beobachtete.

Warnhinweise rund um den See weisen Fußgänger weiterhin auf die bestehende Lebensgefahr bei Betreten des abgelassenen Sees hin. Der andauernde Schneeregen machte den Einsatz auch für die Polizisten nicht einfacher.

Aktion kann Stunden dauern

Der Schädel sei zudem ein verhältnismäßig großes Teil des Körpers gewesen, das man relativ einfach finden könne. Doch wenn es sich um eventuelle kleine Rippenknochen handele, so Wemken, könne die Suche durchaus schwierig werden. „Aufgrund der langen Liegedauer können sich die Teile auch verfärbt haben oder sind im Schlamm eingesunken.“ Die Drohne flog unterdessen bereits den Uferbereich ab, um Bilder aus der Luft aufzunehmen.

Mehrere Stunden könne die Aktion laut Bernd Pentrop, dem Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Unna, dauern. Er weist darauf hin, dass im Hintergrund unterdessen weitere Ermittlungen rund um den gefundenen Schädel laufen. Sollten bei der Suchaktion am Mittwoch weitere menschliche Überreste gefunden werden, würden Beamte der Kripo diese beschlagnahmen und die Spuren sichern.

Doch zunächst kämpften sich die Polizisten der ersten technischen Einsatzeinheit weiter Meter für Meter durch den Gehrenbach-Stausee. Mit einer Art Schaufel stocherten sie im tiefen Matsch. „Und wenn wir Glück haben“, sagte Marc Wemken, „dann finden wir auch was.“

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